Sünde | © Kevin Phillips/Pixabay | Cantus Theaterverlag
Kindertheater / Jugendtheater, Komödie / Sketche, Märchen, Theater / Drama

Sünde

Musikalisches Theater aus märchenhaften Bildern

Autor: Andreas Schäfer
Orchestrierung: keine
Besetzung: Damen 19 / Herren 7
Dauer: 120–150 Min.
UA: 15.12.2017, Nagold
DE: 15.12.2017, Nagold
Spielbar ab: 14–15 Jahre

Drei groteske Welten entwickeln sich und treten in Kontrast:

Die geradezu kitschige, heile Welt der Natur, die vielschichtige Welt der modernen Wissenschaften sowie die Welt einer religiösen Sekte.

Während man in der Naturwelt zu Anfang überglücklich ist, sucht man in den beiden anderen Welten nach Fortschritt, Sinn oder Gott. Die Sekte erkennt im Glauben an ein Buch, das der Narr aus Langeweile verfasst und weggeworfen hat, den Sinn des Lebens in der Hässlichkeit; die Wissenschaft strebt nach dem Fortschritt über die Entwicklung und Verbreitung eines neuartigen Wasserflaschenverschlusses (WFV1), und dies auf dem festen Grund des Grundgesetzes und im Rahmen eines ausgefeilten Finanzkonzeptes. Am Ende treffen die so unterschiedlichen Welten aufeinander und es kommt zur Katastrophe.

Besetzung/Rollen/Charakter

  • 1 Narr (im Grunde beliebigen Geschlechts)
  • 8 Naturwesen (6 davon beliebigen Geschlechts, jedoch mindestens 1m und 1w)
  • 7 Sektenmitglieder (im Grunde ebenfalls beliebigen Geschlechts)
  • 11 Wissenschaftler (auch hier erscheinen die Geschlechter recht flexibel, wobei der Volkswirt männlich sein sollte und eine weibliche Biologin und ein männlicher Finanzwirt wohl geschickt wären)

Bühnenbild/Inszenierung

Möglich wäre eine Umsetzung ohne größere Umbauten und mit großer Hauptbühne als Bühne der Natur, einer Vorbühne als Bühne der Wissenschaft und einer kleineren seitlich etwas versetzten weiteren Vorbühne als Bühne der religiösen Sekte.

Die gewichtigen Texte und Bilder des Stückes bedürfen wohl eines starken musikalischen Gegengewichtes, wozu die vorgeschlagene Musik (Mahler, Bruckner etc.) durchaus geeignet erscheint.

Selbstverständlich darf (vor allem bei einer schulinternen Inszenierung) mit dem Text flexibel umgegangen werden. Im Sinne einer individuell passenden Umsetzung sind so für den Autor sowohl Kürzungen, als auch Rollenzusammenlegungen und dergleichen kein Problem!

Ausführliche Synopsis

Das Stück kontrastiert drei Welten: die heile Welt der Natur und Naturwesen, die moderne Welt der Wissenschaftler sowie die religiöse Welt einer rigiden Sekte. Zwischen den Welten turnt von Anfang an der Narr, der sein komödiantisch-leichtfertiges Spiel treibt und dabei, indem er als einziger die vierte Wand durchbricht, auch gleichsam eine vierte Welt, die Welt der Zuschauer, einbezieht.

Zu Anfang des Stückes herrscht außerhalb der Naturwelt allgemeine Klage über den Zustand der Welt. Dann tritt der Narr in die Naturwelt und stellt dort seine neuste Erfindung vor: ein Buch.  Dieses neuartige Objekt mit Seiten zum Blättern hat der Narr aus Spaß und Zeitvertreib zum großen Erstaunen eines Naturmädchens mit Buchstaben und Worten vollgeschrieben. Bald schon aber zeigt sich der Narr von seiner so vielfältig verwendbaren Erfindung gelangweilt und er wirft sie achtlos zur Seite.

Da geht Ambrosia, eine junge Dame, durch die Natur und sucht verzweifelt nach ihrem verlorenen Gott. Was sie aber nur findet, das ist das weggeworfene Buch des Narren. Sie glaubt an einen Hinweis Gottes und gründet eine religiöse Gemeinschaft mit eigentümlichen Ritualen, wobei das Buch mit seiner Verherrlichung des Hässlichen zum heiligen Buch erklärt wird.

Parallel sucht man in der Welt der modernen Wissenschaften nach dem Sinn des Lebens. Man erinnert sich daran, das Wassermonopol zu besitzen, und ersinnt einen Plan, das Volk zu betrügen, um aus diesem Betrug einen möglichst lukrativen Nutzen zu ziehen. Die Erfindung eines aufwendigen Wasserflaschenverschlusses, der an sich unnötig erscheint, andererseits aber nach Ansicht der Wissenschaftler geschickt beworben werden könnte, sowie andererseits ein so innovatives wie gleichermaßen betrügerisches Finanzkonzept sollen dabei schließlich eine zentrale Rolle spielen.

Im Weiteren prallen die drei Welten hart aufeinander: Nachdem die Sektierer mit ihrer Missionsarbeit bei den Wissenschaftlern nahezu scheitern, treibt es sie in die Naturwelt. Allerdings stoßen sie bei den glücklichen Feen und Naturwesen auf noch mehr Unverständnis, worauf die Sektenführerin Ambrosia einen Fluch über die Naturwelt ausspricht.

Als schließlich die Wissenschaftler mit ihren Erfindungen des Fortschritts rücksichtslos in die Naturwelt drängen und diese so zerstören, scheint sich Ambrosias Fluch tatsächlich zu erfüllen. Am Ende der tragischen Komödie bleibt ein erstaunlich erschreckendes Bild des Todes und des trostlosen Jammers zurück.

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