UNTERWEGS - Theaterstück mit Musik | Cantus Theaterverlag
Familienmusical, Kindermusical/ Jugendmusical/ Schulmusical, Musical / Musiktheater, Schulmusicals

UNTERWEGS

Musical / Theater mit Musik

Autor: Beate Moritz
Musik: Beate Moritz
Orchestrierung: Band, Playback, Chor
Dauer: 90–110 Min.
UA: 09. Juni 2017, Wächtersbach
DE: 09. Juni 2017, Wächtersbach
Spielbar ab: 16–18 Jahre

Cantus Empfehlung: Eine fiktive Geschichte über Ankommen, Freundschaft und Gruppenprozesse, die aber auf realem Zeitgeschehen fußt. Besonders für größere Gruppen, aufgrund der sehr unterschiedlichen Rollenanforderungen auch für eine fächer- bzw. spartenübergreifende Konzeption geeignet, z. B. AG- oder kursübergreifendes Arbeiten (Theatergruppe, Chöre, Instrumentalisten) bzw. für Zusammenarbeit mit Musikschule oder Vereinen oder Theater und schulische Gruppen.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen drei Neuankömmlinge in Europa und ihre Erfahrungen mit Einheimischen: Tarek, Anissa und Kereshma, deren sehr unterschiedliche Wege in die europäische Gesellschaft verfolgt werden. So freunden sich Tanja und Kereshma an, was zu einer größeren Herausforderung für Tanjas Freundschaft zu Kerstin wird. Dazwischen taucht Helmut Herzlich auf, der am liebsten allen gleichzeitig helfen möchte. Aber nicht jedem gefällt die neue Situation …

Szenenmusiken, Songs, Chorstücke und Tanzeinlagen unterstützen die Handlung und geben ihr weitere emotionale Tiefe.

Besetzung/Rollen/Charakter

Sehr flexible Besetzung möglich (s. Übersicht im Textheft), da einzelne Darsteller mehrere Rollen übernehmen können, reine Sprechrollen evtl. für Theaterleute bei einer fächer- bzw. sparten-übergreifenden Konzeption. Bis auf 7 Rollen (6 D, 1 H) können alle anderen unisex bzw. durch das andere Geschlecht besetzt werden. Minimal sind 11 Darsteller für die wesentlichen Rollen notwendig und kleinere Ensemblerollen für Chorsänger.

7 Rollen mit größeren solistischen Gesangsanforderungen:

Die Neuankömmlinge:

  • Kereshma: ca. 15 – 17 Jahre, aus Afghanistan, lernt sehr leicht, zunächst in der Intensivklasse mit Anissa, später in der Regelklasse mit Tanja befreundet ( a – e´´)
  • Tarek: Rollenalter ca. 18 – 22 Jahre, Student aus Syrien, wird von Pfarrer Christian aufgenommen, hochmotiviert, hilfsbereit (A – e´)
  • Anissa: ca. 15 Jahre alt, hat ihren Bruder bei der Überfahrt verloren, nun im Wohnheim untergebracht, als Kereshma die Intensivklasse verlässt, vereinsamt Anissa ( a – e´´ )
  • Kereshmas Mutter: mit viel Gottvertrauen ( a – d´´), kleine Rolle

Einheimische:

  • Tanja: 10.-Klässlerin, gute Schülerin mit zahlreichen Hobbys und in der SV engagiert, geht offen und hilfsbereit auf Kereshma zu ( a – d´´)
  • Kerstin: eigentlich Tanjas beste Freundin, leidet unter deren ständigem Zeitmangel, ist daher eifersüchtig (a – h´)
  • Annette: Tanjas weltoffene Mutter, die zu ihrer Tochter ein vertrauensvolles Verhältnis hat (a – fis´´)

Alle folgenden Rollen können auch mit dem jeweils anderen Geschlecht besetzt werden:


2 Rollen mit hohem Sprechanteil und kleinen Soli:
  • Frau Schmidt: Tanjas Klassen-, Deutsch- und Geschichtslehrerin, empathisch
  • Pfarrer Christian (bzw. Christiane): hilft Tarek, sich im neuen Umfeld zurechtzufinden ( A – h, bzw. oktaviert)
5 Sprechrollen (können aber im Schlusschor mitsingen):
  • Erzähler: beginnt und beendet das Stück, greift mehrfach kommentierend in die Handlung ein, moderiert die Talkshow
  • Helmut Herzlich (bzw. Hermine): überaus engagierter ehrenamtlicher Helfer, der mehrfach kurz zwischen den eigentlichen Szenen auftaucht.
  • Frau Singer: Lehrerin der Intensivklasse

Gäste der Talkshow (anspruchsvoll zu sprechender Text)

  • Professor X, Sprachwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Rhetorik
  • Frau Dr. Y, Korrespondentin, Schwerpunkt (rechts)populistische Parteien in Europa
Vokalgruppen:
  • Chor der Geflüchteten ( Auf der Flucht und Heimweh)
  • Chor der Bürger/-innen ( Das Gerücht)
  • FINALE
Weitere – z.B. aus dem Chor oder von den Tänzern – zu besetzende kleine bis kleinste Rollen:

Schüler/-innen der Intensiv- und der Regelklasse, Vorsitzende/r der supranationalen Versammlung, eine Schwangere, Aktivisten, Politiker/in, Journalisten etc. , Jugendgang, alte Frau, Leiter des Flüchtlingsheimes und seine Frau

Kleine stumme Rollen:
  • Schlepper, Beamtin, Polizisten
  • je nach Ausstattung 2 Bühnenhelfer
  • mindestens 2 Tänzer/-innen

Bühnenbild/Inszenierung

  • Mehrfach wechselnde Spielorte: Flucht – See – Registrierung – Aufnahmelager – Schule – draußen – in Tanjas Zimmer … Hilfreich sind daher kleine flexible Versatzstücke und /oder einzelne Beamerprojektionen.
  • Eine Szene findet im Zuschauerraum statt (Das Gerücht).
  • Kleine Bilder oder Szenen mit Helmut Herzlich bieten Gelegenheit für notwendige Umbauten.
  • Je nach Raum wären auch zwei Bühnenflächen denkbar (1x Schule, 1x öffentlicher bzw. privater Raum).

Die Kostüme sind weitgehend unaufwändig, da für die meisten Rollen Alltagskleidung notwendig ist.

Ausführliche Synopsis

Theater mit Musik in 25 Szenen

1. Prolog:

Der Erzähler lädt die Zuschauer ein, indem er das Leben in Europa aus einer fremden Perspektive schildert.

2. Exodus (Szene 2 – 4) ( = 10 Minuten)

Sehr knappe, schlaglichtartige Szenen: Wassermangel in Afrika, Tareks Abschied von seiner Mutter in Syrien und Aufbruch von Kereshmas Familie aus Afghanistan. Lediglich mit Musik und Szene – also weitgehend ohne Worte – folgen direkt aufeinander stilisiert kurze Szenen, wie sie auch über die Medien transportiert wurden: Überfahrt über das Mittelmeer, Registrierung. Mit der Szene „Waiting“ im Erstaufnahmelager setzt erstmals die (deutsche) Sprache ein. Hier versorgt Helmut Herzlich die Neuankömmlinge mit dem Nötigsten. Tarek wird von Pfarrer Christian aufgenommen, Kereshmas Familie erhält eine Unterkunft. Nur Anissa bleibt allein in der Erstaufnahme zurück.

3. Ankommen (Szenen 5 – 13) : ( = ca. 30 Minuten)

Tanja geht ungezwungen und hilfsbereit auf ihre neuen Nachbarn zu. Während Christian und Tarek sich durch Anträge arbeiten und später für den Einbürgerungstest üben – hier kann auch das Publikum mitraten – freunden sich Kereshma und Anissa in der Intensivklasse an, die sie besuchen, um Deutsch zu lernen. Zu Anissas Missfallen legt Kereshma ihr Kopftuch ab.

In der „Supranationalen Versammlung“ wird um Solidarität in Flüchtlingsfragen gerungen. Nach einiger Zeit haben sich Kereshmas schulische Leistungen derart verbessert, dass sie nach den Ferien Tanjas Klasse besuchen darf. Anissa bleibt einsam zurück.

Der Erzähler nimmt einen Zeitsprung vor: Tanjas bisher beste Freundin Kerstin möchte wieder mehr Zeit mit ihr verbringen. Frau Schmidt stellt Kereshma als neue Mitschülerin vor und Tanja wird als Patin für sie ausgewählt. Das stachelt Kerstins Eifersucht an.

Die erste Hälfte endet mit dem Song („Heimweh“) und dem Chor der Geflüchteten.

Pause

4. Alltag (Szene 14 – 16)

Der Erzähler interviewt als Talkshowmoderator Prof. X und Frau Dr. Y zum aufkeimenden Populismus in Europa. Kontrastiert wird dies durch drei eingeschobene kurze Szenen, in denen Anissa von einer offensichtlich fremdenfeindlichen Jugendgang belästigt wird. Thomas, der Leiter des Flüchtlingsheimes, und eine alte Dame stellen sie zur Rede.

An Tanjas 16. Geburtstag erklärt Kerstin Kereshma das Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ und provoziert sie etwas. Als sie ihr ein alkoholisches Getränk serviert, kommt es zum Streit zwischen Tanja und Kerstin.

Anissa starrt versunken in ihren Computer und reagiert ertappt, als Thomas sie zum Essen ruft. Pfarrer Christian bewundert Helmut Herzlich, der mal wieder einer hochschwangeren Frau hilft.

5. Eskalation (Szene 17 – 23)

Annette sucht Rat bei Frau Schmidt, weil Tanja in der Klasse zunehmend ausgegrenzt wird. An der Schulbushaltestelle zückt Anissa plötzlich ein Messer. Tarek kann gerade noch Schlimmeres verhindern, wird dabei aber von einem Jugendlichen aus der Gang fotographiert, der das Foto im Internet hochlädt.

Unvereinbare Forderungen verschiedenster Personen (Aktivisten, Menschenrechtlern, Kardinal…) prasseln auf eine einflussreiche Politikerin ein.

Im Zuschauerraum positioniert sich ein zweistimmiger (Flüster-)Chor verängstigter Bürger, unter denen sich schnell das Gerücht verbreitet, Tarek sei der Täter bei der Attacke an der Bushaltestelle gewesen. Pfarrer Christian konfrontiert sie damit, wie leicht Fake News übers Internet entstehen können.

Tarek hilft Helmut Herzlich, der gestresst einen Schwächeanfall erleidet. In einer kurzen Tanzszene („Eskalation“) wird die sich insgesamt aufschaukelnde Lage dargestellt.

In der Geschichtsstunde mit dem Thema „Flucht und Vertreibung von 1933 – 1941“ wird deutlich, dass die Klasse Tanja ignoriert. Frau Schmidt thematisiert dies indirekt. Da stürzt Kereshma mit der Nachricht ihrer Abschiebung herein.

6. Ausblick (Szene 24 + 25)

Kereshma und Tanja verarbeiten mit ihren Müttern die neue Situation. (Duett – Quartett – Quintett). Im Epilog vor dem Finalstück mit allen Mitwirkenden stellt der Erzähler dem Publikum Fragen zum möglichen Fortgang des Stückes und fordert es auf, sich in historisch so schwierigen Situationen um ein differenziertes Urteil zu bemühen.


Musik:

– Szenenmusiken, Soli bzw. Duett – Quintettstellen, Chorpassagen bzw. – stücke (2- bis 4-stimmig)

– vielfältig: von der Percussionbegleitung, die die Mitwirkenden auf der Bühne selbst übernehmen können, über kurzen Clusterchorgesang, Popstrukturen bis hin zur Streicherbegleitung im komplexen Quintett

– Band:

  • Klavier, E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug, Xylophon
  • in einzelnen Stücken: Oboe, Querflöte, Altsaxophon, Streichquartett
  • oder alternativ zu diesen Instrumenten 1 – 2 weitere Keyboards

– Playback ( ab Herbst)

– reine Klavierfassung in Arbeit

Der Anteil der Musik beläuft sich, je nach gewählter Fassung, auf 1/3 – 1/2 der Aufführungszeit.

Presse

Umjubelte Premiere an der Genth-Schule

Das Musical „UNTERWEGS“ als komplette Eigenproduktion zu entwickeln, erwies sich als ambitioniertes Projekt… Allerdings eines, das … das Publikum zu Ovationen im Stehen und Begeisterungsstürmen hinriss … Das vielschichtige Spektrum der Emotionen wurde im Musical von einer ebenso großen Vielfalt an Darstellungsformen widergespiegelt: Von imaginären Fernsehsendungen über Diskussionen in der „Supranationalen Versammlung“, von quer durch den Zuschauerraum getuschelten Verdächtigungen über anspruchsvollen Gesang reichte die Palette …; eingebunden in die Vorbereitungen zahlreiche Jugendliche aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen – wurde das Projekt ein voller Erfolg.

Kinzigtal Nachrichten, 12.06.2017

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