Die vergessene Legende | Cantus Theaterverlag
Histotainment, Theater / Drama

Die vergessene Legende

oder: Das Portrait der Prinzipalin

Autor: Helmut Fuchs
Besetzung: Damen 1 / Herren 1
Dauer: 120–150 Min.
Spielbar ab: 16–18 Jahre
2022. Ein Mensch kommt nach Budapest. Er sucht eine passende Schauspielerin: 33 Jahre nach ihrem Tod will er Leben und Werk der Jüdin Ida Ehre würdigen, die den Faschismus überlebte und als Theaterleiterin mit dem „Theater der Menschlichkeit“ Geschichte schrieb.
Er ist mit einer jungen Frau im Deutschen Theater in Bukarest verabredet; auf dem Weg dort hin durchschreitet er offenbar irgendwo, irgendwann und ohne Wissen darum ein Zeitportal. Er kommt in die Garderobe der Wienerin Ida Ehre, die hier 1920 die
ersten großen Rollen ihrer jungen Karriere spielt. Sie hat sein Manuskript auf irgendeine Weise bekommen. Er findet sie unwillig, die Szenen zu lesen, sie ist befremdet über den schrecklichen Inhalt, der vom Krieg handelt und nahezu verstört darüber, dass die Protagonistin ihren Namen trägt. Sie beginnen, die Szenen zu spielen, probeweise…

Besetzung/Rollen/Charakter

Ein Mann (7 Rollen) und eine Frau (Ida Ehre, Schauspielerin / deutsche Beamtin 1939).

Bühnenbild/Inszenierung

  • Dauer: 120 Minuten
  • Spielbar: ab 15 Jahren

Ausführliche Synopsis

2022. Ein Mensch kommt nach Budapest. Er ist Theaterautor und sucht eine passende Schauspielerin: 33 Jahre nach ihrem Tod will er Leben und Werk der Jüdin Ida Ehre, die den Faschismus überlebte und als Theaterleiterin mit dem „Theater der Menschlichkeit“ Geschichte
schrieb, mit einer Lesung würdigen. Er ist mit einer jungen Schauspielerin im Deutschen Theater in Bukarest verabredet. Er kommt in die Garderobe der Wienerin, die hier die ersten großen Rollen ihrer jungen Karriere spielt. Erst nach und nach bemerkt er, dass er nicht nur an einem anderen Ort, sondern auch in einer anderen Zeit ist: Er steht im Jahr 1920 der jungen Ida Ehre gegenüber, die gerade die Iphigenie probt und sein Manuskript auf irgendeine Weise bekommen und gelesen hat. Er findet sie unwillig, befremdet über den schrecklichen Inhalt und nahezu verstört darüber, dass die Protagonistin ihren Namen trägt. Und sie hat die Texte nicht als Lesung, sondern als Spielszenen begriffen.

Probeweise spielen sie die Szenen und erwecken sie zum Leben. Die erste Liebe, der Ehemann, der sein Bett nicht mehr mit einer Jüdin teilen will, der Liebhaber und das Theater unter der Herrschaft der Nationalsozialisten; die Gründung des „Theaters der Menschlichkeit“ 1945 mit ihren Weggefährten. 1947 lernt Ida Ehre den Autor Wolfgang Borchert kennen, dessen Kriegsdrama „Draußen vor der Tür“ sie zur Uraufführung bringt. Als Borchert am Tag vor der Premiere den Krankheiten erliegt, die er sich in der Haft unter der Nazi-Herrschaft zugezogen hat, verändert sich wieder einmal alles.

Presse

Aktueller kann es nicht sein. Denn die Zeit verläuft in Wellen. Werden wir mitgerissen oder sind wir die Welle?
Die Folgen von Egoismus und Hass, Gehorsam und Gleichgültigkeit in den 30er- und 40er Jahren des 20 Jahrhunderts waren katastrophal. Wieder stehen uns 30er-Jahre bevor. Wir gestalten heute diese Zukunft, mit dem, was wir tun, mit dem, was wir unterlassen.

Wie viel Einfluss haben wir „kleine Leute“ auf die Zukunft? Angesichts der Mächtigen, die Kriege führen, denen Gewinne wichtiger scheinen als die Zukunft? Ich habe keine Ahnung, aber ich habe eine Haltung. Dabei kann ein Blick auf die Vergangenheit helfen.

Ida Ehre fand Worte, weitgehend unbeachtete und heute wieder unpopuläre Worte, die nun vielleicht ihr Vermächtnis an uns sind. „Wir wissen nun endgültig, dass eine neue und dauernde Geltung Deutschlands in der Welt nur durch Taten des Geistes, der Kunst und des Menschentums errungen werden kann.“ Mit diesen Worten, die einem Manifest zur deutschen Kultur gleichkommen, eröffnet Ida Ehre am 1. Dezember 1945 in Hamburg ihr „Theater der Menschlichkeit“. Sie ist die erste Frau in Europa, die ein festes Theater leitet. Und sie rief aus: „Lasst uns Komödien spielen. Lasst uns auf den Massengräbern ein Lustspielhaus eröffnen!“ Ja, einverstanden. Halten wir diese eine Fahne hoch: die der Menschlichkeit.

Video

Theaterhistorie: Ida Ehre und die Kammerspiele

 

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