Sophie Scholl - ein sinfonisches Musical | Cantus Verlag
Familienmusical, Histotainment, Musical / Musiktheater, Schulmusicals

Sophie Scholl – ein sinfonisches Musical

Die Denkmäler wieder zum Leben erwecken

Autor: Dr. med. Till M. Mendler
Instrumentierung: Orchester, Playback, Chor
Dauer: 120–150 Min.
Spielbar ab: 16–18 Jahre

Cantus Empfehlung: „Sophie Scholl“ ist ein deutschsprachiges sinfonisches Musical in der Tradition ernsthafter Werke wie „Les Miserables“ oder „Elisabeth“. Es richtet sich an Erwachsene und Jugendliche mit Interesse an zeitgeschichtlichen Themen und emotionaler moderner Musik. In 2,5 Stunden Spielzeit wird in 2 Akten die Beziehung zwischen Sophie und ihrem Freund Fritz vor dem Hintergrund des Widerstands der „Weißen Rose“ während der NS-Zeit in den Mittelpunkt gestellt.

Kurzbeschreibung

Die 16-jährige Schülerin Sophie lernt den Wehrmachtsoffizier Fritz in Ulm auf einer Hausparty kennen. Von Beginn an ist die Beziehung zwischen ihr und dem 4 Jahre älteren Offizier, der sich allmählich zum Kriegsgegner wandelt, spannungsreich.

Anfängliche Ambivalenz und gemeinsames Glück im Skiurlaub wechseln mit tiefer Enttäuschung nach Fritz‘ Fremdgehen in Amsterdam und bangend-sehnsuchtsvoller Distanz zwischen Süddeutschland und der Ostfront.

Die Handlung ist eingebettet in die zunehmenden Widerstandsaktivitäten der Freunde von Sophie und ihrem Bruder Hans – und die sich der Gruppe nähernden Ermittlungen der Gestapo. Sie wird sparsam aus der heutigen Perspektive von dem altgewordenen Fritz kommentiert.

Besetzung/Rollen/Charakter

Hauptfiguren (7 Solo-Rollen):

  • Sophie Scholl (Sopran), die sich von der 16j. Schülerin zur 21j. engagierten Studentin entwickelt. Energisch, kompromisslos, unbeugsam, intelligent, religiös, mit einem weichen Kern.
  • Ihr Freund Fritz Hartnagel (Tenor), 4 Jahre älter, der vom Leutnant der Luftwaffe zum Hauptmann aufsteigt und als einer der Letzten aus Stalingrad gerettet werden kann, sich in der Beziehung zu Sophie aber auch zum nachdenklichen Kriegsgegner wandelt.
  • Hans Scholl (Bariton), Sophies 3 Jahre älterer Bruder, der Hauptinitiator der Flugblätter, Medizinstudent, energisch, selbstbewusst, intelligent, zielstrebig, ein „Alphatier“.
  • Alexander Schmorell (Tenor), genannt Schurik, Hans‘ bester Freund und Mitverfasser der Flugblätter, Medizinstudent mit Künstlerseele aus reichem Haus, Freigeist, philosophisch, lebenshungrig, charmant ein „Frauenversteher“.
  • Christoph Probst (Bariton oder Tenor), ein Freund von Hans und Alex, der den Entwurf für das 7. (nicht mehr gedruckte) Flugblatt verfasst. Auch Medizinstudent, früh verheiratet, 1943 bereits Vater von drei Kindern; weich, zögerlich, vorsichtig und vernünftig, besorgt und besonnen.
  • Elisabeth Scholl (Alt / Mezzo), Sophies ältere Schwester, sowohl als junge Frau als auch (in 2. Rolle) im Alter als Ehefrau von Fritz. Vernünftig, Bedenken tragend, kritisch.
  • Traute Lafrenz (Alt), zeitweilig Hans‘ Freundin, die von ihm zugunsten von Gisela verlassen wird;

Nebenrollen (5 – 6 Solo-Rollen):

  • Robert Mohr, Gestapobeamter, Chefermittler gegen die weiße Rose, als Sprechrolle.
  • Fritz als alter Mann, etwa 75, auf der Vorbühne in einer Sprechrolle.
  • Ein Mädchen (Alt), die vor dem ersten Bombenangriff ihre Oma zum Krieg befragt.
  • Else Gebel (Mezzo), Sophies Mitgefangene in der Zelle 1943.
  • Anneliese (Alt), Sophies Freundin, im Dialog mit Elisabeth auf der Party zu Beginn.
  • Elisabeth (als alte Frau), Sophies Schwester, im Dialog mit ihrem jungen Alter-Ego.

Bühnenbild/Inszenierung

Dauer: Die Spielzeit des Musicals beträgt im 1. Akt 1 Stunde, im 2. Akt 1,5 Stunden, insgesamt 151 min.

Spielbar ab: 16 Jahren

Ausführliche Synopsis

Ein zeitgemäßes Werk über die Geschwister Scholl und die „Weiße Rose“ ist in dieser Konzeption als durchkomponiertes Musiktheaterprojekt bisher einzigartig. Die „Oper“ von Zimmermann ist bereits aus dem Jahr 1967 und reicht in der Handlung nur bis ins Jahr 1942 zurück, Fritz als Sophies Partner wird dort nicht thematisiert. „Die Knospe der weißen Rose“ (2023) spielt auf einer Skihütte

1941/42 und stellt die Anfänge des Widerstands in den Mittelpunkt, hier wird die Story aus der Perspektive von Hans‘ Freundin Traute Lafrenz erzählt. Auch hier ist die Beziehung zwischen Sophie und ihrem Freund kein relevantes Thema.

Das Werk rückt diese Liebesbeziehung ins Zentrum und entwickelt die Handlung von 1937 bis 1943 entlang der Freundschaften und Spannungen zwischen Hans, Alex und Christoph, Elisabeth und Traute. Musikalisch sind den Hauptfiguren charakteristische Leitmotive zugeordnet (Sophie 3-4 für verschiedene Stimmungen), die zusammen mit wieder aufgegriffenen Melodien in veränderten Kontexten den Wiedererkennungswert erhöhen und das Werk eingängiger gestalten. Wiederholt wird ebenso das Ensemblestück aus der Ouvertüre aufgegriffen und als Kanon gestaltet.

Die sparsame Präsenz des altgewordenen Fritz auf der Vorbühne erlaubt außerdem, das Werk um ein kritisch-reflektierendes Element zu ergänzen, womit der Gefahr einer erneuten Heldenverehrung entgegengewirkt werden soll.

Lasst uns versuchen, statt in die steinernen Augen einer Denkmalplastik in ihre lebendigen Augen zu blicken … diese Anregung von Fritz Hartnagel will mit diesem Werk Wirklichkeit werden.

Die Tonsprache verbindet überwiegend klassisch orchestrale Klangwelten mit einigen Bigband-ähnlichen Sounds und Anleihen bei Jazz und Blues. Insgesamt 11 Solorollen und ein vierstimmiges Ensemble erwecken die Geschichte zwischen 1937 und 1943 zum Leben.

Ein 4-stimmiger Chor, möglichst ausgeglichen besetzt:

  • Sopran: 6; Alt: 6
  • Tenor: 5; Bass: 5

Mindestbesetzung / Idealbesetzung des Orchesters (insg. 50):

  • Streicher: 20 30
  • Violine 1 6 8
  • Violine 2 5 7
  • Viola 3 5
  • Celli 5 7
  • Kontrabässe 1-2 3
  • Holzbläser: 4 8
  • Flöte 1 2
  • Oboe 1 2
  • Klarinette 1 2
  • Fagott 1 2
  • Blechbläser: 8
  • Hörner 3
  • Trompeten 2
  • Posaunen 2
  • Tuba 1
  • Harfe 1
  • Perkussion 2 bis 3

Presse

Zivilcourage mit letzter Konsequenz

Musical „Sophie Scholl. Briefe über Grenzen“ erntet in der Waldorfschule begeisterten Applaus

Ein Musical über Widerstandskämpfer im Dritten Reich. Geht das? Kann man NS-Gräuel, Kriegsgewitter und Zivilcourage so darstellen? Auf jeden Fall, wenn man dies so professionell, einfallsreich und authentisch macht wie der Albachtener Mediziner, Musiker und Komponist Till M. Mendler. Mit seinem selbst geschriebenen Musical „Sophie Scholl. Briefe über Grenzen“ sorgte die Musical Werkstatt Münster am Samstag in der ausverkaufen Aula der Waldorfschule für Standing Ovations. (Peter Sauer)

(Westfälische Nachrichten, 6.5.12)

 

Hörprobe

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