Sophie Scholl - ein sinfonisches Musical | Cantus Verlag

Neu im Theaterverlag – Sophie Scholl – ein sinfonisches Musical

Die 16-jährige Schülerin Sophie lernt den Wehrmachtsoffizier Fritz in Ulm auf einer Hausparty kennen. Von Beginn an ist die Beziehung zwischen ihr und dem 4 Jahre älteren Offizier, der sich allmählich zum Kriegsgegner wandelt, spannungsreich.

Anfängliche Ambivalenz und gemeinsames Glück im Skiurlaub wechseln mit tiefer Enttäuschung nach Fritz‘ Fremdgehen in Amsterdam und bangend-sehnsuchtsvoller Distanz zwischen Süddeutschland und der Ostfront.

Die Handlung ist eingebettet in die zunehmenden Widerstandsaktivitäten der Freunde von Sophie und ihrem Bruder Hans – und die sich der Gruppe nähernden Ermittlungen der Gestapo. Sie wird sparsam aus der heutigen Perspektive von dem altgewordenen Fritz kommentiert.

Ein zeitgemäßes Werk über die Geschwister Scholl und die „Weiße Rose“ ist in dieser Konzeption als durchkomponiertes Musiktheaterprojekt bisher einzigartig. Die „Oper“ von Zimmermann ist bereits aus dem Jahr 1967 und reicht in der Handlung nur bis ins Jahr 1942 zurück, Fritz als Sophies Partner wird dort nicht thematisiert. „Die Knospe der weißen Rose“ (2023) spielt auf einer Skihütte 1941/42 und stellt die Anfänge des Widerstands in den Mittelpunkt, hier wird die Story aus der Perspektive von Hans‘ Freundin Traute Lafrenz erzählt. Auch hier ist die Beziehung zwischen Sophie und ihrem Freund kein relevantes Thema.

Das Werk rückt diese Liebesbeziehung ins Zentrum und entwickelt die Handlung von 1937 bis 1943 entlang der Freundschaften und Spannungen zwischen Hans, Alex und Christoph, Elisabeth und Traute. Musikalisch sind den Hauptfiguren charakteristische Leitmotive zugeordnet (Sophie 3-4 für verschiedene Stimmungen), die zusammen mit wieder aufgegriffenen Melodien in veränderten Kontexten den Wiedererkennungswert erhöhen und das Werk eingängiger gestalten. Wiederholt wird ebenso das Ensemblestück aus der Ouvertüre aufgegriffen und als Kanon gestaltet.

Die sparsame Präsenz des altgewordenen Fritz auf der Vorbühne erlaubt außerdem, das Werk um ein kritisch-reflektierendes Element zu ergänzen, womit der Gefahr einer erneuten Heldenverehrung entgegengewirkt werden soll.

Lasst uns versuchen, statt in die steinernen Augen einer Denkmalplastik in ihre lebendigen Augen zu blicken … diese Anregung von Fritz Hartnagel will mit diesem Werk Wirklichkeit werden.

Die Tonsprache verbindet überwiegend klassisch orchestrale Klangwelten mit einigen Bigband-ähnlichen Sounds und Anleihen bei Jazz und Blues. Insgesamt 11 Solorollen und ein vierstimmiges Ensemble erwecken die Geschichte zwischen 1937 und 1943 zum Leben.


Mehr zum sinfonischen Musical Sophie Scholl finden Sie in den Theatertexten des CANTUS Theaterverlags.

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