Der zerstörte Frieden
Kindertheater / Jugendtheater, Theater / Drama

Der zerstörte Frieden

Drama in vier Akten

Autor: Bernd Goldner
Besetzung: Damen 5 / Herren 3
Dauer: 90–110 Min.

Cantus Empfehlung: Ein Theaterstück, was unsere aktuelle politische Problematik in allen Facetten wiederspiegelt.

Eine Gruppe von Friedensaktivisten gerät während einer Antiatomdemonstration zwischen Ausschreitungen von Chaoten und den Polizeikräften.

Inszenierung

Ein Bühnenbild eine kleine Waldlichtung

Besetzungsliste

  • Lucy: Sechszehn Jahre alter Teenager. Träumt davon Folksängerin zu werden. Gemeinsam mit ihrer Mutter, Helga und Birgit nimmt sie an einer Frauen Esoterik Gruppe teil. Lucy ist seit einigen Monaten mit der Schule fertig, und noch nichts Neues begonnen.
  • Janis: Ihre Mutter, hat amerikanisch-deutsche Hippieeltern. Sie ist viele Jahre arbeitslos und lebt von Hartz IV. Sie ist das Alphaweibchen in der Esoterik Gruppe.
  • Birgit: Ende zwanzig, hat Wirtschaftswissenschaften studiert und schon eine berufliche Karriere hinter sich. Ist jetzt aber auch arbeitslos geworden.
  • Helga: Mitte zwanzig, Kindererzieherin. Sie ist sehr sensibel, feinfühlig und eine überzeugte Christin.
  • Michael: Helgas Lebenspartner. Er ist auch Mitte zwanzig und studiert Architektur. Er ist sehr impulsiv und leicht aufbrausend.
  • Christian: Anfang zwanzig, ein junger Landwirt. Er ist sehr naturverbunden und bodenständig.
  • Nicole: Anfang zwanzig, Anarchistin, Dropout, Spontanität pur, zeitweise pures Adrenalin. Sie hat nichts zu verlieren und nimmt auf fast nichts und niemanden Rücksicht.
  • David: Anfang zwanzig, ein junger

Ausführliche Synopsis

Der Ausstieg aus der Atomkraft ist noch nicht vollzogen. Die Laufzeiten unserer Kernkraftwerke werden ständig verlängert. Uran ist knapp und teuer. Deshalb ist der Bau eines Atommüllzwischenendlagers aus Sicht der Bundesregierung zweckmäßig, um mit der Brückenenergie Atomkraft die Bevölkerung mit kostengünstiger Energie zu versorgen.

Das Stück spielt in naher Zukunft.
Die Wirtschaftskrise ist noch längst nicht überstanden. Im Gegenteil trotz des verhaltenen Aufschwungs der letzten Jahre kommt es zu Rückschlägen. Die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordniveau, und die sozialen Spannungen in der Bevölkerung nehmen zu. Die Bundesregierung hat sich trotz der Atomkatastrophe in Fukushima noch nicht endgültig von der Atomenergie verabschiedet und plant nun ein Atommüllzwischenendlager zu bauen.

Friedens und Umweltgruppen rufen zum Protest gegen den Bau des Zwischenendlagers auf und planen eine Großdemonstration auf dem riesigen Gelände. Vier Frauen, Mutter und Tochter und zwei Freundinnen allesamt Teilnehmerinnen einer Esoterik Gruppe, und der Lebenspartner einer von ihnen, nehmen gemeinsam an der Demonstration teil. Sie sondern sich von den anderen Demonstranten ab, und wollen auf einer kleinen Lichtung in einem ablegenden Waldstück den Grundstein für ein Hüttendorf errichten. Da ein heftiges Gewitter aufzieht, bauen sie erst einmal einen provisorischen Unterstand.

Ein junger Atomkraftgegner, dessen Vater einen Bauernhof in der Nähe hat gesellt sich noch kurz vor Ausbruch des Regens zu ihnen. Er berichtet ihnen, dass es schon vereinzelt zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen ist. Der Regen setzt ein, und für die nächsten Stunden sitzen sie sechs Kernkraftgegner im Unterstand fest. Das lange Warten und das untätige Herumsitzen zerrt an den Nerven der Gruppenmitglieder. Inzwischen werden die Ausschreitungen immer brutaler.

Die Polizei erklärt die Demonstration für aufgelöst, jeder der sich nach Ablauf von zwei Stunden noch auf dem Gelände aufhält macht sich strafbar; das bewirkt aber nur, dass das Ausmaß an Gewalt noch mehr zu nimmt. Die Akteure im Unterstand bekommen von all dem nichts mit, jedenfalls bis zum nächsten Morgen als sich eine junge Anarchistin, die über Nacht in ihrem Zelt überfallen wurde zu ihnen gesellt. Kurze Zeit später stößt ein junger Bereitschaftspolizist in Zivil zu der Gruppe. Seine Gruppe wurde nach einer Attacke von Chaoten versprengt. David, der Polizist, gibt sich zunächst nicht als solcher zu erkennen. Aber Nicole, die Anarchistin, enttarnt ihn. Darf David, der um sein Leben draußen fürchtet, nun bei der Gruppe bleiben oder nicht? Es kommt zur Auseinandersetzung in der Gruppe; Konflikte innerhalb der Gruppenmitglieder brechen auf, Ereignisse der Vergangenheit von Janis der Mutter, lange Zeit vor ihrer Tochter und ihren Freundinnen verborgen, werden schonungslos aufgedeckt. Lucy, das Mädchen, erfährt endlich die schockierende Wahrheit über ihren Vater und auch noch einiges mehr über ihre Mutter, und auch verdeckte Konflikte der anderen untereinander treten offen zum Vorschein. Schließlich darf David doch in der Gruppe bleiben. Wenige Stunden später räumt die Polizei das Gelände und verhaftet alle, bis auf David, Gruppenmitglieder.
Anmerkung: Das Stück hat vier Akte. Die Spielzeit beträgt in etwa 1,5 Stunden. Es gibt nur ein Bühnenbild, eine kleine Waldlichtung auf der die Akteure einen Unterstand bauen. Nötig sind noch Hubschraubergeräusche und eine Lautsprecherstimme.

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