Drusilla im Schattenreich | Cantus Theaterverlag
Histotainment, Pandemiekompatible Theaterstücke, Theater / Drama

Drusilla im Schattenreich

Von Helden und Tyrannen

Autor: Bettina Susanne Hansen
Instrumentierung: keine
Besetzung: Damen 1 / Herren 2
Dauer: 120–150 Min.
UA: 26.01.2018, ICK-Punkt (Sechseckbau) des Studentenwerkes Schleswig Holstein in Kiel, Westring 385
DE: 26.01.2018, ICK-Punkt (Sechseckbau) des Studentenwerkes Schleswig Holstein in Kiel, Westring 385
Spielbar ab: ab 18 Jahren

Cantus Empfehlung: Was geschieht, wenn Gut und Böse nicht mehr eindeutig zuzuordnen sind? Die fatale Identifikation mit dem Täter, die Strafverfolgungen unmöglich macht, weil die Taten verjähren, bis Frau (und Mann) verstanden haben, was geschehen ist.
Zwischen Schuld und Rache zerfallen die Denkschubladen und bringen Darstellende wie Zuschauer*innen an ihre emotionalen Grenzen.
Drusilla regt an, über die Abgründe zu sprechen, der erste Schritt auf einem langen Weg gesellschaftlicher Veränderung.

Darauf muss man erst einmal kommen: Der Held Wilhelm Tell trifft den Tyrannen Gajus Caligula im Fegefeuer und fragt: „Also ich weiß, warum du hier bist, aber weswegen bin ich hier?“ Parallel dazu findet Drusilla heraus, weswegen sie sich mit Hedwig und Gertrud einen Körper teilen muss. Nach und nach kommt die Wahrheit ans Licht. Drusilla berichtet von der inneren Zerstörung, die sexueller Missbrauch hinterlässt und möglichen Auswegen in die Freiheit.

Filmische Live-Flashbacks helfen den Protagonist*innen beim Erinnern und Verarbeiten der Lebenshölle, die sie hinter sich haben.

Ein Drama in 18 Bildern mit Auszügen aus Schillers „Wilhelm Tell“ und Camus‘ Caligula“.

Besetzung/Rollen/Charakter

Flexible Besetzung:

  • Damen 1 bis 4
  • Herren 2 bis 17
  • Caligula, einer der schlimmsten Tyrannen Roms, lange nach seinem Tod als „C“ in der /Zwischenwelt, bzw. Hölle: selbst- und Kunstvernarrt liebt er den Schmerz der anderen und glaubt an die Freiheit aller.
  • Drusilla, Caligulas jüngere Schwester, lange nach ihrem Tod als „Sie“  in der Zwischenwelt, bzw. Hölle: traumatisiert durch ihren Bruder hat sie bewusst ihrem Leben ein Ende gesetzt und sinnt nun auf Rache, um sich zu befreien.
  • Wilhelm Tell, der Held, der jedem in Not hilft, lange nach seinem Tod als „T“ in der Zwischenwelt, bzw. Hölle: ehrlich, treu und hilfsbereit aus Prinzip hält er sich für einen Freiheitskämpfer.
  • Hedwig, Tells Frau, lange nach ihrem Tod  als „Sie“ in der Zwischenwelt, bzw. Hölle: würde gerne noch etwas anderes sehen als Haushalt und Kinder.
  • Gertrud, die Frau vom besten Freund Tells, lange nach ihrem Tod als „Sie“ in der Zwischenwelt, bzw. Hölle: ist schon lange frei und nur da, um zu helfen.

In den Rückblenden, gespielt von T, C und Sie:

  • 1. und 2. Patr., Römer, warten und wundern sich über Caligula
  • Helicon, Römer, Skeptiker
  • Caesonia, Caligulas Mutter, nicht so harmlos, wie es scheint, wird von Caligula getötet
  • Scipio, Berater Caligulas, redet ihm ins Gewissen
  • Cherea, Freund Caligulas, der sich schließlich gegen ihn wendet
  • Stauffacher, Freund Tells, wird von seiner Frau zur Revolte überredet und bittet Tell um Hilfe
  • Gessler, Landvogt, Tyrann in Tells Welt, lässt Tell einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen
  • Baumgarten, Mann in Not, der eine Überfahrt erbittet
  • Ruodi, Fährmann, der die Überfahrt verweigert
  • Fronvogt, treibt die Arbeiter an
  • Ausrufer, ermahnt alle, den Hut des Landvogtes zu verehren
  • Geselle, spricht aus, was alle darüber denken: Was ist das denn für ein Quatsch!
  • Parricida, Kaisermörder, der sich mit Tell vergleicht

Improvisationen am Schlagzeug

Bühnenbild/Inszenierung

Bettina Hansen

Dauer: ca. 2 Stunden
Spielbar ab: Darstellende ab 18, Zuschauende ab 14

Ausführliche Synopsis

Erstes Bild: Drusilla und Caligula  im Fegefeuer. Erster Rückblick aus Camus‘ Caligula.

Zweites Bild: Tell im Fegefeuer, drei Frauen, Drusilla, Hedwig und Gertrud, teilen einen Körper, begegnen sich und streiten gleich. Gertrud und Tell erinnern sich, der tote Tell und der tote Caligula treffen aufeinander, Drusilla erkennt, ihr Peiniger ist auch da.

Drittes Bild: Tell und Caligula orientieren sich, Caligula erinnert sich an seine Mutter…

Viertes Bild: Caligula kratzt an der makellosen Fassade von Tell und lässt sich schlagen. Hedwig würde auch gerne frei sein wie ein Mann.

Fünftes Bild: Einfach nur leben-wäre das schön…

Sechstes Bild: Caligula versucht zu beweisen, dass er kein Tyrann ist, Hedwig lernt das Armbrustschießen, Tell beschließt, Caligula zu töten.

Siebentes Bild: Ein Rückblick über Caligulas Wahnsinn leitet die Erzählung über Drusillas Erlebnisse ein: Gleichzeitig sprechen die beiden Männer über ihre Vorlieben bei Frauen. Als Caligula Tell zu küssen versucht, kommt es zu einer Prügelei.

Achtes Bild: Tell versucht Caligula zu töten und stellt fest, dass das nicht geht…

Neuntes Bild: Caligulas Empfindungslosigkeit und Drusillas Schmerz stehen gegeneinander

Zehntes Bild: Tell entdeckt Caligulas Schwachstelle: seine Mutter. Drusilla versucht einen Weg zu den Männern zu finden.

Elftes Bild: Die drei Frauen schließen einen Bund mit Tell.

Zwölftes Bild: Tell erkennt, dass seine Ehrlichkeit gefährlich ist.

Dreizehntes Bild: Caligula hat Angst vor der Bedeutungslosigkeit.

Vierzehntes Bild: Caligula quält sich und wirft Tell Tyrannei des Guten vor.

Fünfzehntes Bild: Der Sprung in die Hölle.

Sechszehntes Bild: Tell als Vorbild für Viele ist nur ein eingebildeter Held.

Siebzehntes Bild: Die beiden tauschen die Rollen und veranstalten ein Wortgefecht über die Freiheit.

Achtzehntes Bild: Die Zeit vergeht, Hedwig rettet Tell, Drusilla nimmt Rache.

Presse

Pressetext:

Die Theatergruppe „Rollentausch“ präsentiert „Drusilla im Schattenreich“– von Helden und Tyrannen.

Dieses selbstgeschriebene Stück erzählt einerseits die Geschichte von zwei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich doch ähnlicher sind, als alle denken. Und andererseits vom Schicksal der Frauen, das sich im Kern seit 2000 Jahren trotz allem Fortschritt nicht wirklich verändert hat. Die Inszenierung zeigt, wie wichtig es ist, Unrecht laut auszusprechen und dass Gut und Böse nicht immer eindeutig zuzuordnen sind.

Tyrann Caligula trifft Wilhelm Tell in der Hölle. Drusilla bricht ihr Schweigen über ihr inzestuöses Verhältnis zu ihrem Bruder, dem Kaiser, und bekommt Hilfe. Filmische Live-Flashbacks der historischen Figuren und rythmische Beats am Schlagzeug begleiten 7 Darsteller/innen in die Freiheit bei dieser surreal-sensiblen Inszenierung von Bettina Hansen. Denn Rache ist süß.

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