Ein Sommernachtstraum - Das Musical | © Stefan Keller auf Pixabay | Cantus Theaterverlag
Histotainment, Musical / Musiktheater, Schulmusicals

Ein Sommernachtstraum – Das Musical

Ein Musical frei nach William Shakespeare

Autor: Oliver Hauser, William Shakespeare
Musik: Oliver Hauser
Orchestrierung: Playback
Besetzung: Damen 17 / Herren 8
Dauer: 120–150 Min.
UA: 31. Mai 2013, Bischofszell (Schweiz)
Spielbar ab: 14–15 Jahre

Cantus Empfehlung: Spielbar ab 14 Jahren. Auch für semi-professionelle Gruppen und Amateurgruppen geeignet. Sehr geeignet für Schulproduktionen.

Theseus, Herzog von Athen, ist im Begriff, Hippolyta zu heiraten, die Königin der Amazonen. Hermia, die sich bis zur besagten Hochzeit entscheiden muß, ob sie den ungeliebten Demetrius oder – unter Androhung des Todes – den geliebten Lysander zum Mann nimmt, entschließt sich zur Flucht mit Lysander in den Wald, gefolgt von Helena und Demetrius. Dort liegen Oberon und Titania, das Elfenkönigspaar, in eifersüchtigem Streit. Mit Hilfe seines Elfen Puck stürzt Oberon die vier Liebenden aus Athen in tiefe Verwirrung. Auch die Handwerker, welche sich in den Wald zurückgezogen haben, um ein Schauspiel für das Hochzeitsfest zu proben, werden ungewollt Teil des Verwirrungsspiels. Doch auch die Elfen sind nur Spielfiguren der Götter, wie sich bald herausstellen wird.

Ausstattung

  • Musiktheater in 2 Akten.
  • Optimal, aber nicht zwingend, ist eine Bühne mit zwei bis drei Spielebenen (Visualisierung Götterwelt/Menschenwelt).

Zwei Bühnenbilder:

  • Landschaft bei Athen
  • Wald bei Athen

Besetzungsliste

Insgesamt 25 Darsteller. Viele Figuren können, je nach Verhältnis von weiblichen und männlichen Darstellern, problemlos angepasst werden.

  1. Neferet, Göttin 1 – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  2. Lijana, Göttin 2 – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  3. Nyx, Göttin 3 – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  4. Neaira, Göttin 4 – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  5. Hestina, Göttin 5 – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  6. Theseus, Herzog von Athen – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  7. Hippolyta, Königin der Amazonen – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  8. Egeus, ein wohlhabender Athener – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  9. Philostrata, Zeremonienmeisterin – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  10. Hermia, eine junge Athenerin – grosse Rolle, hervorragende solistische Fähigkeiten
  11. Helena, eine junge Athenerin – grosse Rolle, hervorragende solistische Fähigkeiten
  12. Lysiander , ein junger Athener – grosse Rolle, hervorragende solistische Fähigkeiten
  13. Demetrius, ein junger Athener – grosse Rolle, hervorragende solistische Fähigkeiten
  14. Oberon, König der Elfen – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  15. Titania, Königin der Elfen – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  16. Puck, Oberons Gehilfe – grosse Rolle, hervorragende solistische Fähigkeiten
  17. Elfe 1, Titanias Entourage – kleine Rolle, gute solistische Fähigkeiten
  18. Elfe 2, Titanias Entourage – kleine Rolle, gute solistische Fähigkeiten
  19. Elfe 3, Titanias Entourage – kleine Rolle, gute solistische Fähigkeiten
  20. Squenz, Handwerker – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  21. Zettel, Handwerker, Pyramus – mittelgrosse Rolle, gute solitische Fähigkeiten
  22. Schnauz, Handwerker, Wand – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  23. Flaut, Handwerker, Thisbe – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  24. Schlucker, Handwerker, Mond – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll
  25. Schnock, Handwerker, Löwe – kleine Rolle, gesanglich nicht anspruchsvoll

Ausführliche Synopsis

1. Akt, Prolog
Im Auftritt der für die Menschen unsichtbaren Göttinnen amüsieren sie sich über die Tatsache, dass die Menschen ihre Spielfiguren sind und der menschliche Trieb, die „Liebe“, von ihnen zum Spaß manipuliert wird. Die Menschen kommen auf die Bühne, woraufhin sich die Göttinnen über die armen Kreaturen lustig machen. Puck kommt auf die Bühne.

1. Akt, Szene 1
Wir befinden uns in Athen, wo Theseus, Herzog von Athen und Hippolyta, Königin der Amazonen, heiraten möchten. Die Hochzeit soll schon in vier Tagen stattfinden, worauf Theseus vorschlägt, die Götter vorerst gnädig zu stimmen. Mit seinem Vorschlag einverstanden rät Hippolyta Theseus, den Göttern Opfergaben zu bringen. So bittet Theseus bei der Empore der Göttinnen um den Segen für das künftige Hochzeitspaar. Die Göttin Hestina regt sich darüber auf, dass Theseus egoistisch nur für seinen eigenen Segen betet und erst auf Nachdruck von Hippolyta sie in das Gebet einbezieht. Die beiden Gesprächspartnerinnen, die Göttinnen Neaira und Lijana, stimmen Hestina zu. Ebenfalls beim Gespräch anwesend zeigt sich die Göttin Neferet um das weibliche Geschlecht besorgt. Theseus erhält dennoch ihren Segen, jedoch mit der Warnung, sich nicht zu überlegen zu fühlen und Hippolyta als ebenbürtig anzusehen. Ansonsten wird bald der Zorn der Göttinnen über ihn hinweg fegen. In einer kurzen Gesangseinlage der Göttinnen wünschen sie ihm ein „Grande Festa“ und geben ihm ihren Schutz mit, der sie in guten und in schlechten Zeiten begleiten soll. Theseus beauftragt seine Zeremonienmeisterin Philostrata zur Hochzeitsvorbereitung. Dieser ärgert sich im Dialog mit sich und den Göttinnen über die einst so starke Frau, Hippolyta, die stark alleine regierte, ein Heer führte und sich nun lammfromm und zahm an den mächtigen Patriarchen schmiegt. Sie appelliert an die Göttinnen, ob sie denn die Misere nicht sähen, dass sie als Frau ab sofort nicht mehr alleine entscheiden könne und sich mit unbedingtem Gehorsam bescheiden müsse. Der wohlhabende Athener Egeus unterbricht mit seinem und dem Erscheinen seiner Tochter Hermina und den zwei jungen Höflingen Lysander und Demetrius mit einem Räusperer den Monolog. Philostrata kündigt den Besuch Theseus an, verbeugt sich geht. Hermina und Lysander sind ein Liebespaar, jedoch hält Egeus Demetrius für den geeigneteren Kandidaten und vertritt seine Meinung lautstark vor Theseus. Er fordert von ihm das Vorrecht von Athen, Hermina mit dem Tode bestrafen zu dürfen, sollte sie Demetrius nicht heiraten und sich so seinem Willen widersetzen. Theseus pflichtet dem bei und räumt Hermina vier Tag Bedenkzeit ein. Verweigert sie weiterhin die Heirat mit Demetrius, muss sie entweder zwischen der Todesstrafe oder einem Leben im Kloster wählen. Demetrius kniet vor Hermina nieder und bittet sie, ihn zu erhören und Lysander gehen zu lassen. Daraufhin greift Lysander ins Geschehen ein und meint, Demetrius soll doch seinen Vater zur Frau nehmen und ihm Herminas Triebe überlassen. Lysander rügt Demetrius für seinen schlechten Umgang mit Helena, die er bis zuletzt umwarb und sich jetzt in ihn verliebt hat. Demetrius wehrt sich vehement, woraufhin Theseus einen Schlussstrich zieht, mit seiner Liebsten die Bühne verlässt und fordert die beiden Herren auf, es ihnen gleichzutun. Lysander aber bleibt und sucht mit Hermina, die verwirrt umhergeht, grübelt nach einem Ausweg aus der Situation. Die Göttinnen beobachten den ratlosen Lysiander und schicken schliesslich eine runter, um ihm die Antworten einzuflüstern. Im Duett schlägt Lysiander Hermina vor, aus Athen ins entfernte Haus einer alten ihn wie ein Sohn liebenden Witwe zu fliehen und sich dort mit ihm zu vermählen. Helene ist einverstanden, dass sie sich morgen an „ihrem“ Platz im Walt treffen. Helena erscheint und beklagt sich darüber, dass Demetrius sie nicht liebt. Hermia beklagt sich darüber, dass er sie liebt. Sie beruhigt Helena, indem sie in ihren Fluchtplan einweiht. Lysander und Hermia gehen. Helena verrät Hermina den Plan an Demetrius, in der Hoffnung, er würde endlich von Hermia ablassen.

1. Akt, Szene 2
Squenz kommt alleine auf die Bühne. Er läuft umher, hält Ausschau, schaut auf die Uhr, macht sich Überlegungen zum Theaterstück, misst die Spielfläche aus, setzt sich, wartet und schaut auf die Uhr. Die fünf Handwerker kommen miteinander auf die Bühne und beobachten Squenz beim Abdecken der Spielfläche fragend, was sie denn zu dieser Stunde in diesem Wald sollen. Sie können generell nur sehr wenig Begeisterung für die Situation aufbringen. So hat Flaut, dessen Frau zuhause sitzt, noch nichts gegessen, Zettel ist Müde wegen der Arbeit auf dem Bau, Schnauz und Schnock wollten ein Feierabendbierchen trinken gehen und Schlucker wollte auf dem Sofa gemütlich Fussball schauen. Die Handwerker werfen Squenz erneut ohne Erfolg die gleichen Fragen an den Kopf und beschweren sich weiter über die Situation. Flaut möchte seinen Magen mit einem Steak verwöhnen, Zettel einfach nur Nichts tun, Schnauz und Schnock sorgen sich um den Wirt, der sie sicher schon vermisst und Schlucker wollte seine Arme hoch zum Siegesjubel strecken. Sichtlich verärgert drängen sie Squenz dazu, ihnen endlich zu verraten, was es mit dem Holz und diesem Stapel Papier auf sich hat. Als Squenz ihnen verrät, dass sie Theater spielen sollen, zeigen sich die Handwerker wenig begeistert von seinem Vorhaben. Zettel zeigt sich konstruktiv und möchte wissen, wovon das Stück handelt. Zu Ehren der Hochzeit des Theseus und Hippolyta werden sie das Stück vom grausamen Tod des Pyramus und der Thisbe spielen. Zettel lässt alle Handwerker sich in einer Reihe aufstellen, sodass Squenz die Rollen verteilen kann. Pyramus, ein Liebhaber, der sich aus Liebe umbringt, soll Zettel spielen. Er ist höchst zufrieden mit seiner Rolle, möchte noch lieber einen Tyrannen spielen, der alles kurz und klein schlägt. Squenz besteht aber auf die vorgeschlagene Rolle. Flaut ärgert sich darüber, dass er das Fräulein Thisbe und keinen stolzen Ritter spielen soll. Natürlich ist Zettel von seinen Fähigkeiten überzeugt, auch diese Rolle meistern zu können. Squenz muss ihm erneut sagen, dass er den Pyramus spielt. Als Schnock eine mässige Kostprobe seines Gebrülls (einziger Text) als Übung für seine Rolle als Löwen gibt, schaltet sich erneut Zettel ein, der am liebsten auch diese Rolle übernehmen möchte. Weil Zettel aber laut Squenz der Hübscheste von allen ist und darum den Pyramus spielen soll, gibt er sich endlich mit seiner Rolle zufrieden. Mit der Squenzs Bitte, die Texte bis zum morgigen Treffen im Schlosswald auswendig zu lernen, verlassen die Handwerker die Bühne.

1. Akt, Szene 3
Puck betritt die Bühne und spricht zum Publikum, während eine Elfe im Hintergrund den Wald sauber macht. Sie wunder sich darüber, dass so viele Leute da sind, wo sie doch eigentlich nur einen Abendspaziergang durch den Wald hätte machen wollen. So stellt sie sich also als mit einem Lied dem Publikum vor, als den Beschützer der Tiere, den Retter in der Not und als quasi Chef des Waldes – denn nur ihr verdankt ihr Boss seinen Glanz. Plötzlich stösst sie mit dem Rücken mit der Elfe zusammen. Sie diene der bald kommenden Elfenkönigin, weswegen sie Puck lieber nicht hier haben möchte. Weil aber der König Oberon hier nachts sein Unwesen treibt, soll die Königin besser nicht hier erscheinen, so Puck, die jetzt wiederum die Elfe auf eine unschöne Art zum Gehen auffordert. Die Elfe besteht aber darauf, dass Puck den Schauplatz verlässt. Dies geht so hin und her, bis schliesslich Titania mit ihrem Elefantenstaat und Oberon erscheinen. Titania ignoriert Oberon aber vorerst, worauf sie zu streiten beginnen. Oberon fragt Titania, ob er nicht ihr Gemahl, Beschützer, Gönner und Gral sei. Titania entgegnet dem, dass er doch nur wegen des Festes hier sei und um nochmal mit Hippolyta das Bett zu teilen. Oberon fordert Titania auf, den Streit zu beenden und ihm das indische Kind, das eine Elfe in der Hand trägt, zu geben. Titania, das Kind von einer sterbenden Mutter erhalten, denkt nicht daran und besteht auf die alleinige Erziehung des Kindes. Oberon fragt erneut, wie es denn jetzt um ihn und Titania steht, während er hinter dem Rücken wieder versucht, das Kind zu greifen. Titania bietet ihm die Gastfreundschaft an, doch wenn er nur das Kind wolle, müsse sie bedauern. Weil sie denkt, dass es schon spät ist, zieht sie mit ihrem Gefolge und dem Kind ab. Oberon ärgert sich darüber, dass Titania sich seinem Willen widersetzt, hat aber bereits einen Plan, wie er sie kleinkriegt und am Ende siegen wird. Er zerrt Puck heran, hält dessen Kopf fest und deutet das Träufeln des Saftes an, dreht ihn dann und schiebt in abrupt von sich weg, sodass er fällt. Er möchte von Puck die Wunderblume, dessen Saft, getröpfelt in schlafende Augen, jeden liebestoll und verrückt macht. Genauer verlieben sich die schlafenden Augen in die erste Person, die sie sehen. Puck liegt vor Oberon, steht langsam auf, reibt sich die Augen, dreht sich zu Oberon um, macht ihm schöne Augen, himmelt ihn an, will ihn seinen „Liebsten“ anfassen. Er soll den Quatsch sein lassen, antwortet ihm Oberon, woraufhin Puck akzeptiert und macht sich auf die Suche nach der Blume. Oberon ist sich seiner Rache sicher. Er verlässt die Bühne, als er jemand kommen hört.

1. Akt, Szene 4
Demetrius und Helena treten auf. Helena himmelt ihn unterwürfig an. Demetrius bringt ihr nur Verachtung entgegen, beleidigt sie und fordert sie zum Gehen auf. Schliesslich denkt er nur darüber nach, dass er Lysiander umbringen möchte. Oberon taucht auf und scheint sich in das Geschehen einmischen zu wollen. Die Göttinnen ermahnen ihn, er soll sich nicht einmischen. Oberon zeigt sich einsichtig und geht. Helena sucht erneut den Kontakt zu Demetrius, sodass der Streit von neuem beginnt. Helene gesteht im mehrmals seine Liebe. Demetrius warnt sie, dass er ihr was antue, sollte sie ihm weiterhin folgen. Demetrius verlässt von ihr angewidert die Bühne. Helena folgt ihm. Oberon betritt die Bühne und zeigt sich erfreut darüber, dass Mädchen so sehr lieben können. Er schwört, dass sie den Kerl noch kriegen wird. Ungeduldig fragt er sich, wo denn Puck mit der Blume bleibt. Dieser sucht die Blume, findet sie schliesslich und bringt sie zu Oberon. Dieser beauftragt Puck, Titanias Auge mit diesem Liebessaft zu beträufeln. Ausserdem soll Puck auch nach einem armen Mädchen suchen, das einen Jüngling liebt, der sie böse verschmäht. Diesen Jüngling gilt es ebenfalls zu beträufeln. Dabei ist es wichtig, dass Puck darauf achtet, dass das Mädchen das erste ist, was er nach dem Aufwachen zu Gesicht bekommt. Er könne sich auf seine Dienste verlassen, so Puck. Oberon und Puck ziehen ab.

1. Akt, Szene 5
Zwei Elfen betreten mit Besen, Wedel (magische Dinge) oder Ähnliches die Schlafstätte, wo Titania ruhen soll. Sie schmücken die Stelle. Eine Drittel Elfe kommt hinzu. Gemeinsam singen sie schwärmerisch von gewissen Tieren des Waldes und wie schön doch dieser Ort sei. Titania betritt mit dem indischen Kind die Bühne. Währende des Liedes wird Titania von den Elfen langsam zur Schlafstätte geführt, wo sie sich hinlegt. Die Elfen decken Titania zu, die sie bittet, sie sanft in den Schlaf zu singen. Die Göttinnen schliessen sich dem Gesang der Elfen an, bis Titania und das indische Kind schlafen. Zwei Elfen schauen nochmal nach dem Rechten, bevor alle bis auf eine den Platz verlassen. Die Wache haltende Elfe läuft hin und her, wird müde, setzt sich neben Titania und schläft ein. Oberon tritt schleichend auf, Puck kommt mit der Blume und macht Krach. Oberon signalisiert ihm, still zu sein. Oberon lässt sich von Puck die Blume bringen und träufelt den Saft in Titanias Augen. Beim Abgeben schnappt er sich das schlafende Kind, Puck neckt noch die schlafende Elfe, bis sie dann schleichend abziehen.

1. Akt, Szene 6
Lysiander und Hermina treten auf. Lysiander gesteht Hermina, im Wald die Orientierung verloren zu haben und schlägt für die Nacht eine Rast vor. Auf einem Hügel legt sich Lysiander neben Hermina. Als Lysiander versucht, ihr noch näher zu kommen, richtet sich Hermina empört auf. Auf ihr Wunsch rückt Lysiander wieder etwas von ihr ab, startet aber nach einer kurzen Pause einen erneuten Angriff. Er möchte doch nur mit ihr eine Unterhaltung führen und sich etwas von ihr wärmen lassen. Die erschrockene Hermina richtet sich erneut auf und weist ihn erneut an, wieder weiter weg zu rücken. Lysiander stampft wütend und legt sich weiter weg. Sichtlich genervt und enttäuscht von der Situation schimpft er über die böse Welt. Die Göttinnen decken die beiden Liebenden liebevoll zu, während dem sie den soeben gehörten Dialog gemeinsam singend wiederholen. Sie unterhalten sich noch über kurz über Lysiander und Hermina, bevor sie dem morgigen Tag neugierig entgegenblickend die Bühne verlassen. Puck tritt auf und schleicht sich, während die beiden tief schlafen, an Lysiander ran und träufelt ihm den Saft ins Auge und zieht wieder ab. Demetrius und Helena kommen ins Spiel. Er vorausgehend, sie stolpert verzweifelt hinterher und bittet ihn, stehen zu bleiben. Demetrius reagiert genervt, will von ihr in Ruhe gelassen werden, rät ihr, ihm nicht zu folgen und zieht ab. Helena läuft wie blind, sehr ängstlich auf der Bühne hin und her. Sie hat Angst, sich zu verlaufen, zu verhungern und zu sterben und tritt abgelenkt von ihrer Gefühlswelt auf den schlafenden Lysiander. Helena sichtlich überrascht fordert Lysiander auf, sich zu erkennen zu geben, sollte er am Leben sein. Lysiander wacht auf und gesteht Helena seine Liebe. Die verwirrte Helena entgegnet ihm, er soll doch nicht so sprechen und er liebe doch Hermia, die in doch auch über alles Liebe. Lysiander will aber nicht hören und fährt mit seinem Liebesgeständnis fort. Helena will ihm aber nicht glauben und findet es frech, dass er ihr falsche Liebe vorspielt. Sie zieht ab. Lysiander schaut zur schlafenden Hermia und wundert sich, dass er dieses Weib hat heiraten wollen. Er spricht zu ihr, sie soll ihm ja nicht mehr folgen und zieht ab. Hermia wundert sich verzweifelt über den nicht mehr schlafenden Lysiander. Sie fordert ihn auf, sich zu erkennen zu geben und mit ihr zu sprechen. In der Hoffnung ihn wiederzufinden zieht sie ab.

Akt 1, Szene 7
Im Wald liegt die Elfenkönigin noch schlafend da. Squenz, Zettel, Schnock, Flaut, Schnauz und Schlucker treten auf und treffen sich zur Probe. Squenz möchte wissen, ob alle ihren Text gelernt haben. Schnock findet den Löwen etwas schwer. Alle haben Angst, dass sich die Frauen wegen des lauten Löwengebrülls erschrecken und darum sie nicht mehr lieben könnten. Zettel hat die Lösung parat: Wir sagen einfach, dass der Löwe nicht ein Löwe, sondern Schnock der Schreiner sei und der sei so zahm wie ein Hündchen. Squenz weist noch darauf hin, dass eine Wand mit einem Loch gebraucht wird, sodass Pyramus und Thisbe durch dieses Loch miteinander reden können. Wie denn das gehen soll, fragt Schnock. Zettel nimmt dabei den Arm von Schnauz und streckt ihn nach vorne aus. Dann duckt er sich und geht mit dem Kopf unter den Arm, während ihn Schnauz in den Schwitzkasten nimmt. Mittlerweile tritt von allen ungesehen Puck auf, der sich über das Schauspiel wundert. Er zeigt auf den sich immer noch im Schwitzkasten befindenden Zettel und meint, dass der sich sicher gut gebrauchen lässt. Daraufhin befreit sich Zettel vom Schwitzkasten und atmet tief. Die Probe beginnt und Zettel gibt eine Kostprobe seiner Rolle. Squenz weist ihn dann an, nach hinten zu gehen. Puck folgt ihm und stellt sich mit dem Rücken zum Publikum, breitet seine Arme aus. Währendem weist Squenz Flaut an, mit der Probe weiterzufahren. Doch Puck im Hintergrund verzaubert und verwandelt Zettel mit Zaubersprüchen. Er soll sich in jenes verwandeln, dem er als Mensch am nächsten kommt. Plötzlich gibt Zettel Esellaute von sich und unterbricht die Probe. Squenz wundert sich über den Lärm und wo den Zettel geblieben sei. Squenz und alle bis auf Schnauz ergreifen die Flucht. Zettel versteht das nicht. Schnauz durchschaut ihn und fragt, ob er denn Zettel sei. Ganz verwirrt gibt sich der Esel als solchen aus und fragt Schnauz, was denn los sei. Schnauz bekommt Angst und ergreift die Flucht. Zettel glaub, dass ihn hier alle nur verarschen wollen. Er beginnt allen auf der Bühne herumzulaufen, dabei pfeift er und fängt an, völlig falsch zu singen. Titania erwacht von dem Lärm. Zettel krächzt weiter schief in der Gegend rum, aber Titania scheint von ihm angetan zu sein. Sie nähert sich ihm, kniet vor ihm nieder und gesteht ihm ihre Liebe. Zettel befreit sich verlegen und versucht ihr klar zu machen, dass er kein Verständnis für ihre Gefühle hat. Titania will nicht hören und Zettel möchte gehen. Sie zerrt ihn zu sich und ruft die Elfen, die Zettel noch den kleinsten Wunsch aus den Augen lesen sollen. Titania weist die Elfen an, Zettel in ihre Heiligtümer zu bringen, wo sie ein Fest feiern werden. Die Elfen führen zusammen mit Titania den Eseln von der Bühne.

Akt 1, Szene 8
Oberon läuft ungeduldig herum. Puck erscheint und teilt ihm mit, dass deren Fürstin nun ein Ungeheuer liebt, für das ihres Herzens Feuer entflammte. Erfreut erkundigt sich Oberon, ob Puck denn auch dem Jüngling von Athen die Tropfen verabreicht hat. Puck bejaht. Oberon bemerkt, dass Demetrius und Hermina im Anmarsch sind. Hermina brennt darauf, von Demetrius zu erfahren, wo sich Lysiander befindet und beschuldigt Demetrius als dessen Mörder. Er soll sie doch gleich auch töten, so Hermina. Demetrius sei aber kein Mörder und weiss zu glauben, dass er noch am Leben sei. Hermina möchte wissen, ob es ihm gut geht, doch Demetrius möchte etwas als Gegenleistung. Wütend gibt ihm Hermina eine Ohrfeige und läuft davon. Demetrius möchte ihr nicht folgen und macht stattdessen ein Nickerchen. Oberon erscheint und ist unzufrieden mit Puck. Das sei der falsche Mann, meint er. Der habe aber doch auch Kleidung von Athen an, so Puck. Oberon weist Puck an, ihm den Saft ins Auge zu träufeln, Helena herbeizulocken und Wache zu halten. Puck träufelt ihm den Saft ins Auge und rennt davon. Die Göttinnen erscheinen und unterhalten sich über Puck und Oberon und streiten sich darüber, wessen Fehler es war. Über den Ausgang der Geschichte gespannt, kündigen die Göttinnen eine Pause an.

Pause

Akt 2, Szene 1
Puck tritt auf und bemerkt Helena im Anmarsch, die Lysiander im Schlepptau mitschleift. Oberon ist auch mit von der Partie und zieht gleich mit Puck wieder ab, weil er glaubt, Demetrius wird von dem Lärm erwachen. Lysiander und Helena treten auf und führen erneut ein Streitgespräch über das für Helena unglaubwürdige Liebesgeständnis von Lysiander. Beide wenden sich schliesslich wütend voneinander ab, mit dem Rücken zu Demetrius. Der erwacht langsam, entdeckt Helena, kniet und erhebt betend die Hände. Wenn er zu sprechen beginnt, wenden sich die beiden überraschend zu ihm um. Die Göttin Neferet beginnt hinter Demetrius zu singen, der davon aufwacht und in Richtung Helena die Worte nachspricht, die er von Neferet empfängt. Demetrius kniet vor Helena nieder, preist ihre Schönheit und himmelt sie an. Alle Göttinnen versammeln sich in der Bühnenmitte und verfolgen gestisch die folgende Szene synchron, wie bei einem Tennisspiel. Helena glaubt, dass ich jetzt alle gegen sie verbunden haben und will einfach nur noch sterben. Lysiander sagt zu Demetrius, dass wenn er Hermina haben möchte, so soll er Helena freigeben, damit er sich an ihrer Liebe erlaben kann. Hermia tritt auf und will von Lysiander wissen, warum sie ihn allein gelassen hat. Lysiander antwortet, dass wenn er Hermia sähe, sie so hassen müsse und er deshalb fliehen musste, um Helena zu suchen. Lysiander kniet vor Helena nieder. Hermia stürzt auf Lysiander und stösst ihn um. Sie möchte ihm keinen Glauben schenken. Aufgrund dieser Aussage nimmt Helena an, dass auch Hermia etwas mit der Verschwörung zu tun hat. Hermia versichert Helena, dass sie sie nicht für dumm verkaufen will und glaubt eher, dass Helena mit ihr ein falsches Spiel spielt. Lysiander ergreift das Wort und gesteht Helena seine Liebe. Demetrius schaltet sich ein, er liebe sie viel mehr als Lysiander. Sie beginnen zu streiten und gehen aufeinander los. Hermia rennt auf Lysiander zu, umarmt ihn und will von ihm wissen, was er mit diesen Leuten für ein Spiel treibt. Lysiander stösst sie Lysiander zu und beleidigt sie aufs Tiefste. Dieser wendet sich geekelt von ihr ab. Drei Göttinnen verteilen sich hinter den vier Streitenden und haben einen Notizblock in der Hand. Sie manipulieren die Streitenden und geben ihnen Aussagen protokollarisch vor. So lassen sie Hermia und Helena miteinander streiten, sodass Lysiander und Demetrius Hermia von Helena wegziehen muss. Hermia wird wütend und tritt Lysiander auf den Fuss. Helena spricht wieder selbst und hat genug von dem ganzen Streit. Sie möchte niemandem mehr folgen und gehen. Lysiander und Demetrius möchten mit ihr mitgehen und streiten erneut um sie. Lysiander reist seinen Arm hoch, als würde er ein Schwert ziehen und schlägt ein Duell tief im Wald vor. Dann zieht er ab. Demetrius beruhigt Helena, sagt ihr, sie solle keine Angst haben. Dann zieht er auch mit dem Vorhaben davon, Lysiander kalt zu machen. Hermia kann es nicht fassen, was Helena mit ihrem Schatze angestellt hat, geht auf sie los und möchte ihr die Augen auskratzen. Helena ergreift die Flucht während Hermia die Verfolgung aufnimmt. Die beiden verlassen die Bühne. Oberon und Puck treten auf. Oberon ist sichtlich unzufrieden mit Puck und dem Wirrwarr, das er angerichtet hat. Die Göttinnen wiederholen Oberons Worte und scheinen ihn beschuldigen zu wollen. Puck verteidigt sich, dass er die Liebenden ein wenig angeleitet und die Uhr bei Mann und Frau verstellt habe. Oberon drückt Puck einen Nebelschleicher in die Hand, mit dem er Streitenden gewitzt auf falsche Wege locken soll, damit sie sich nicht ins Gehege kommen. Falls sie in Schlaf fallen, so soll Puck ihnen Saft in ihre Augen drücken, dann verzieht die Nacht, sagt Oberon. Er wird nach Titania sehen, dessen Liebeswahn durch diese Blume Saft erstirbt (eine andere?). Überzeugt, allen den Frieden zurückbringen zu können, zieht Oberon ab.

Akt 2, Szene 2
Puck bewegt das Tuch wie Nebel, benutzt es aber auch im weiteren Verlauf wie den Mantel eines Stierkämpfers. Ihm will aber heute einfach keinen Nebel gelingen. Die Göttinnen haben sich unbemerkt zu Puck gestellt. Eine tippt ihm während er singt auf die Schulter. Er bemerkt es zuerst nicht, weil er so beschäftig ist. Dann bieten ihm die Göttinnen ihre Hilfe an, die Puck dankend annimmt. In der folgenden Szene sprechen die Beteiligten immer zwischen der Musik. Puck bewegt sich auf der hinteren Ebene mal links mal rechts. Lysiander und Demetrius stehen jeweils am Bühnenrand. Die Göttinnen verteilen sich am linken und rechten Bühnenrand. Immer wenn eine Person einschläft, kommt eine Göttin mit Glitter. Lysiander tritt auf. Es gibt Nebel und vereinzelte Blitze. Er ruft nach Demetrius, der sich erkenntlich zeigen soll, damit er ihm den Hintern versohlen kann. Er sieht aber nicht und irrt umher, während Puck für Demetrius antwortet. Dann kommt Demetrius ins Spiel, der nach Lysiander verlangt. Wieder antwortet Puck. Lysiander stolpert und fällt hin. Um sich davon zu erholen, legt er sich hin und schläft ein. Demetrius lässt sich noch kurz von Puck ködern, wird aber müde, legt sich nieder und schläft ein. Helena tritt auf, verloren in der Dunkelheit erhofft sie sich auch durch ein Schläfchen Linderung. Sie schläft ein. Wie von Puck, der alle vier zusammen haben will, kommt auch schon Hermia. Erschöpft vom langen Marsch legt auch sie sich hin und schläft ein. Die Göttinnen singen ein Schlaflied mit einfachen Tanzeinlagen am vorderen Rande der Bühne, während Puck allen vier den Saft in die Augen träufelt. Danach ziehen die Göttinnen und Puck ab.

Akt 2, Szene 3
Titania und Zettel betreten mit den Elfen die Bühne. Titania und Zettel knien auf der Liegefläche, auf der Titania zuvor verzaubert wurde. Die Elfen knien vor der Schlafstätte und betrachten beide verzückt. Titania hält seine Hand und singt ihm etwas vor, während die Elfen zwischendurch schluchzen. Ob ihm die Musik gefalle, fragt Titania. Ja, er habe ein feines Ohr, entgegnet Zettel. Als Titania ihn nach seinem Essenswunsch fragt, wird Zettel müde und schlaft ein. Titania hebt verliebt ein Bein von Zettel. Die Elfen schluchzen vergnügt und fallen in den Schlaf. Die Göttinnen betreten die Bühne. Sie unterhalten sich über die vier Liebenden, deren Geschichte sie bald zu Ende bringen möchten. Auch den Anblick der schönen Titania, die ihre Zeit mit diesem Esel verbringen muss und der Esel, der unter Seinesgleichen sein soll, können sie nicht länger ertragen. Sie beschliessen darum, Oberon und seinen Knappen zu holen. Die Göttin Lijana nimmt ihr Handy hervor und ruft Oberon an. Dieser betritt sogleich mit Puck die Bühne und ist einsichtig, dass dieser Spass doch etwas zu viel gewesen sei. Puck soll Zettel zurückverwandeln. Das Zurückverwandeln von Titania übernimmt er selber. Es wird sich für die beiden so anfühlen, als hätten sie das Ganze nur geträumt, so Oberon. Titania wacht auf und hält sich den Kopf. Sie spricht von einem Traum, indem sie von einem Esel berichtet, der ihr Herz gefangen hielt. Das seien nur Hirngespinste gesehen, die sie wie böse Schatten wegwerfen soll, so Oberon. Er zieht dann mit dem Elfen ab, um das Fest vorzubereiten. Titania und Puck verlassen ebenfalls die Bühne, während zunächst noch liegen bleibt und dann langsam aufwacht. Er ruft nach Squenz und fragt sich, wo denn alle sind. Er steht auf, scharrt mit den Hufen, fasst sich oberhalb des Kopfes an und wundert sich, dass die Ohren nicht mehr da sind. Das Fell ist auch weg. Er versteht immer noch nicht, warum niemand da ist, wo sie doch üben sollten. Er müsse schnellstmöglich aus diesem Wald heraus, weil er sonst noch verrückt würde. Zettel verlässt die Bühne.

Akt 2, Szene 4
Theseus, Hippolyta, Egeus und Philostrata betreten die Bühne. Theseus betrachtet mit grossem Interesse die Umgebung mit dem Fernglas. Egeus ist wie schon zu Beginn missmutig und Hippolyta macht einen gelangweilten und erschöpften Eindruck. Göttinnen, ausgerüstet mit Pfeil und Bogen, begleiten die Gesellschaft. Philostrata trägt ergeben Theseus ein Gewehr hinterher und spricht zum Publikum, ob er Hippolyta seine Männlichkeit beweisen muss, weil er die ganze Gesellschaft am Tage der Hochzeit am frühen Morgen zur Jagt schleppt. Theseus meldet sich und möchte mit Hippolyta auf den Berg steigen, um eine bessere Übersicht zu erhalten. Hippolyta möchte aber lieber kurz auf der Wiese verschnaufen. Auf dieser Wiese vernimmt Egeus plötzlich ein Schnarchen und kann es kaum fassen, als er seine Tochter und die anderen am Schlafen sieht. Dabei fällt Theseus ein, dass ja heute der Tag ist, an dem sich Hermia entscheiden soll, ob sie denn jetzt Demetrius heiraten oder das ganze Leben verlieren wolle. Weil er es wissen möchte, kitzeln die Göttinnen die Schlafenden mit ihren Pfeilspitzen wach. Sie wachen auf und Theseus stellt sie zur Rede, warum sie denn hier zu viert lägen. Lysiander erwähnt den Zauberwald, der ihr Leben ganz durcheinander gebracht hat und keiner mehr wusste, wie ihnen geschah. Demetrius sei lange mit Helena verbunden gewesen, als er Hermia sah, sei er verwirrt gewesen, jetzt sähe er klar und habe sich geirrt. Die Göttinnen halten die Hand so vor den Mund, dass deutlich wird, dass sie Theseus den Text vorsingen, weil dieser nicht so recht weiss, wie er auf die Situation reagieren soll. Das sei perfekt, ein Glück, dass er sie fand, und so könne das Fest noch optimiert werden, sagt Theseus. Zu Egeus meint er, dass er froh sein soll, wenn sich die Turteltäubschen kriegen. Theseus, Hippolyta, Egeus zieht mit dem Gefolge ab. Demetrius, Lysiander, Hermia und Helena stehen dicht beisammen und sprechen im Sprechgesang mit den Göttinnen. Für sie sei alles unbegreiflich, da überläge man sich alles gut und reiflich, entscheide sich und hat sich schon geirrt. Sie wollen sich darum nicht mehr länger quälen, lieber auf die Zaubermelodie hören, Theseus folgen und sich vermählen. So sei es halt im Leben.

Akt 2, Szene 5
Das Volk bildet Spalier. Sie jubeln und werfen Luftschlangen. Theseus und Hippolyta durchschreiten es zuerst, dann die Paare, der missmutige Egeus und Philostrata. Philostrata begrüsst die Gäste der Hochzeit im Namen von Fürst und Fürstin. Die Handwerker stürzen zu ihrer Spielfläche, klopfen und hämmern, richten sich ein, rennen rein und raus, sind nervös. Theseus und Philostrata treten in den Vordergrund und preisen die Verliebten und das Schauspiel der Handwerker mit Jahrmarktstimme an.

Akt 2, Szene 6
Alle sitzen auf Ihren Stühlen und das Schauspiel kann losgehen. Die Handwerker unterhalten sich und haben Lampenfieber. Sie sollen sich zusammenreissen, so Squenz. In einem Kreis gegenseitig umarmend wünschen sie sich gegenseitig: toi toi toi. Squenz tritt vor die zusehende Herrschaft. Die übrigen Handwerker bleiben immer präsent auf der Bühne. Er kündigt das Stück an, das etwas schwierig sei, von Menschen, Tieren und einer Wand handle. Schnauz steht auf einen Hocker, deutet die Spalte der Wand durch einen angelegten Arm an, der etwas angewinkelt ist. Er hat vielleicht eine primitiv bemalte Kiste auf dem Kopf, die die Wand darstellt. Im Stück, das sich jetzt gleich zutragen tut wird Schnauz die Wand spielen, durch dessen Spalt sich Pyramus und Thisbe hindurch unterhalten können, so Schnauz. Pyramus tritt zuerst alleine auf und fürchtet, dass Thisbe nicht erscheint. Er bittet dann die Wand, ihm zu zeigen, wo sich der Spalt befindet. Thisbe spricht auf der anderen Seite mit der Wand, wie böse sie denn sie von Pyramus trennt. Pyramus hört Thisbe sprechen, möchte sie sehen und rüttelt an der Wand. Thisbe hört ihn, worauf Pyramus sie durch die Wand küssen will. Weil sich ihre Lippen aber nicht berühren können, willigt Pyramus in den Vorschlag von Thisbe ein, sich auf dem Friedhof heute Abend zu treffen. Pyramus und Thisbe ziehen ab. Die Wand sagt von sich, sie habe ihre Rolle gut gespielt, aber nun müsse sie sich auflösen. Sie steigt vom Hocker, wirft die Kiste auf dem Kopf auf die Ecke, verbeugt sich und gesellt sich wieder zu den anderen Handwerkern. Der Löwe betritt mit lautem Schritt eines Sumoringers die Bühne. Er richtet das Wort gleich an die Damenwelt, dass sie nicht zittern soll, wenn er jetzt gleich brülle. Schliesslich sei er ja nur der Handwerker, der mit sanfter Stimme brülle. Schlucker betritt ebenfalls mit einem Hocker die Bühne. Er hat eine Laterne oder eine Bauleuchte in der Hand und stellt sich als den Mond vor. Thisbe tritt auf, am Mond vorbei, den sie sehnsüchtig betrachtet. Sie fragt sich, wo denn ihr Liebster bleibt. Sie steht mit dem Rücken zum Löwen. Der nähert sich mit lauten Sumoschritten. Immer wenn er stampft, zuckt Thisbe zusammen. Als er bei ihr steht, reisst er ihr den Mantel von der Schulter. Thisbe springt vor, dreht sich erschreckt um. Der Löwe brüllt und schüttelt wie wild den Mantel. Er zerreisst Thiesbes Kleid, die davonrennt. Der Löwe wütet mit dem Mantel, lässt ihn liegen und schreitet knurrend von der Spielfläche. Pyramus tritt auf, blickt zum Mond empor. Er bedankt sich beim Mond für seine Sonnenstrahlen. Er hofft, Thisbes süsses Angesicht im hellen Licht zu sehen. Doch dann entdeckt Pyramus den Mantel voller Blut, von dem er denkt dass es zu Thisbe gehört. Er bricht vor Schreck zusammen, röchelt und setzt sich wieder auf. Er lebt noch, ist aber nicht froh darüber, sondern fleht den Tod an, ihn zu holen. Er sticht sich das Schwert in die Brust, röchelt und sagt dem Mond, er soll sich verbergen. Mond hebt ratlos die Schultern, nimmt seine Laterne herunter und dreht sich um. Thisbe tritt auf, sieht Pyramus und kniet nieder. Sie versucht, mit ihm zu sprechen und merkt schnell, dass er tot ist. Thisbe bringt auch sich selbst um. Das Publikum schluchzt und heult in tiefer, ehrlicher Rührung.

Akt 2, Szene 7
Theseus gibt im Gespräch mit Demetrius und Zettel zu verstehen, dass er den Ausgang des Stücks begrüsst hat. Wenn alle Schauspieler tot sind, braucht man keinen zu tadeln, so Theseus. Dann machen sich alle für das Finale bereit und singen das letzte Lied, das auf die Sommernacht zurückblickt. In der letzten Phrase verabschieden sich die Darsteller gemeinsam und gehen von der Bühne. Puck alleine bleibt stehen, wünscht gute Nacht und erklärt das Spiel für beendet.

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