In der Luft
Autor: Bernd ErnstDauer: 60–80 Min.
Cantus Empfehlung: Das Stück ist eine bitterböse Parabel auf Macht, Intrigen und die Manipulierbarkeit des Menschen und seinem ewigen Streben nach Höherem.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben in der kosmischen Lotterie gewonnen und besitzen plötzlich einen magischen Teppich mit dem Sie überall hinfliegen können: vor, zurück, links, rechts, aber vor allem nach oben. Nein, nicht irgendein oben, sondern DAS OBEN: kein Berg, nicht das All oder der Himmel, sondern der höchste Punkt den ein Mensch, besser gesagt die Menschheit, je erreichen kann! Aber wo liegt es? Der einzige, der das herauszufinden vermag sind Sie: DER KÜNSTLER!
Also auf geht’s! Mit Ihnen fliegen ein Geistlicher und ein Politiker. Jeder auf dem für ihn vorgesehenen Platz. Die Reise beginnt, aber dann geht etwas schief, der Teppich bleibt stecken. Es geht nicht mehr vor, zurück, links, rechts, weder nach unten und schon gar nicht nach oben. Was tun?
Was würden Sie tun? Warten, agieren oder auf den Zufall hoffen, der das Problem löst? IN DER LUFT.
Besetzung/Rollen/Charakter
4 bis 5 Herren oder Damen oder gemischt
Stimme aus dem Off / BoxerIn
PolitikerIn
Geistliche/er
Der/Die KünstlerIn
Bühnenbild/Inszenierung
Einakter
Ausführliche Synopsis
Das Stück hat eine klare Ausgangssituation: die Luft, ein fliegender Teppich, drei Mitreisende und ein Ziel: DAS ABSOLUTE OBEN – das Höchste was die Menschheit erreichen kann. Kurz nach dem Start bleiben der Künstler, der Politiker und der Geistliche in der Luft hängen. Damit es weitergeht, muss einer von ihnen springen. Oder es hilft das Phänomen „Zufall“. Wie die drei mit dem Problem umgehen und wie sie es lösen wird auf sehr hintersinnige, diabolische Weise gezeigt.
Um den Teppich wieder in Gang zu setzen und den vermeintlichen Weg nach Oben zu erreichen, wird ein Losverfahren durchgeführt und allerlei Kunstgriffe – Appelle an das Verantwortungsgefühl des jeweiligen Funktionsträgers, das Vorankommen der gesamten Menschheit über das eigene Schicksal zu stellen und ähnlich hohe Werte menschlichen Zusammenlebens, denen man sich nicht entziehen kann. Dafür lohnt es sich doch Selbstmord zu begehen, oder?
Aber dann geht es auf einmal abwärts zum ABSOLUTEN UNTEN. Ist das dann erreicht, geht alles wieder auf Anfang.
Das Stück ist eine bitterböse Parabel auf Macht, Intrigen und die Manipulierbarkeit des Menschen und seinem ewigen Streben nach Höherem.
Der Text macht es unnötig, ihn in irgendeiner Weise im Darstellerischen zu aktualisieren oder in eine konkrete historische Situation zu verbringen. Das Spiel kann „zeitlos“ bleiben. Das durch den Text vorgegebene Schweben über dem Alltag durch den Spielort „In der Luft“ verleiht dem Stück die Distanz, die es allgemein gültig sein lässt. Bezüge zu historischen oder aktuellen Ereignissen wie zum eigenen Erleben kann sich der Zuschauer selbst herstellen.