Die Zauberkröte | Cantus Theaterverlag
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Die Zauberkröte

Singspiel mit Motiven von Mozarts Zauberflöte

Autor: Christian Klippel
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart
Orchestrierung: keine
Besetzung: Damen 7 / Herren 6
Dauer: 60–80 Min.
Spielbar ab: 16–18 Jahre

Cantus Empfehlung: „Die Zauberkröte“ ist ein Stück für die ganze Familie. Liebevoll wird die Musik der "Zauberflöte" durch lebhafte Szenen ummantelt. Ein Stück voller Hoffnung, über Freundschaft und die Macht der Musik. Auch als reines Sprechtheater für Kinder und Erwachsene realisierbar.

Kurzbeschreibung

Um ihre Haut zu retten, inszenieren die Tiere eines Bauernhofs Mozarts Zauberflöte. Doch der Plan, den Bauern mit Musik vom Verkauf seines Hofs abzubringen, geht schief. Erst im Schlachthof, als die Tiere sich gemeinsam gegen ihr Schicksal auflehnen, wird die Macht der Musik real. Die mörderische Maschinerie kommt zum Erliegen. Das Leben triumphiert!

Besetzungsliste

  • Knox – männliche siebenjährige Saatkrähe
  • Roland – Hahn mit Helfersyndrom (schwermütig)
  • Friederike – das Küken, sieht alles positiv
  • Wouter – alter niederländischer Hühnerhund (fast blind)
  • Hausschwein Boris – rosa, kein großer Sänger
  • Hella & Bella – zwei totale Glucken
  • Trucker – Wallach, 0,75 PS
  • Vossilien – Fuchs, notorischer Hühnerdieb
  • Mausi & Nutella – zwei Kühe
  • Voldargento – Elster, Kleptomanin
  • Anke – Unke

Besetzungen sehr flexibel!

Ausführliche Synopsis

1. Akt
Szene 1: Vier Uhr morgens auf dem Meierhof in der Lüneburger Heide. Vollmond. Stille im Haus, auf dem Feld, am Teich, im Stall. Totale Stille? Nein. Wo nämlich Hausschwein Boris, Wallach Trucker, die Kühe Mausi und Nutella sowie die Hühner Hella und Bella ihr Nachtlager haben, macht das Küken Friederike Flugversuche. Der alte Wouter, ein blinder Hühnerhund aus Holländischem Adel, assistiert dabei. Friederike möchte so gerne fliegen. Schließlich ist sie ein Vogel. Geschlüpft aus einem Ei. Es will nicht in ihren kleinen gelben Schädel, dass sie ihr Leben im Mist scharrend fristen soll. Wieder einmal ist sie mit Wouters Hilfe zum Dach hinauf geklettert, wo ihre waghalsigen Flugversuche starten. Doch plötzlich sind Stimmen zu hören: Hahn Roland nimmt der Krähe Knox den Schwur ab, bloß nicht zu verraten, an welchem Ort sich die zwei Vögel gerade kennengelernt haben. Jetzt betreten sie den Stall.

Szene 2: Knox schaut sich nach einem Schlafplatz um. Den hat ihm Roland versprochen. Als Wouter wissen will, wen Roland da mitgebracht hat, stellt der Hahn Knox als den Retter des Hofs und seiner Tiere vor. Knox nämlich sei Künstler. Opernkenner. Er könne die Menschen durch die Macht der Musik davon abbringen, den Hof zu verkaufen. Daran glaubt Wouter nicht eine Sekunde. Für ihn ist Musik nichts anderes als Krach. Mit dieser Behauptung provoziert er Knox zu einer folgenschweren Erwiderung. Als er sich nämlich in einer eloquenten und dezent von den Klängen der Ouvertüre zur Zauberflöte untermalten Eloge auf die Tonkunst zu der Bemerkung hinreißen lässt, Musik könne jeden beflügeln, fällt ihm – plumps – Friederike vor die Füße. Beflügeln? Friederike kann es mit der Oper gar nicht mehr schnell genug gehen. Sie wartet nicht ab, bis der Hahn die Tiere wach kräht. Sie lässt einen markerschütternden Kükenschrei hören. Alle Tiere reiben sich verdutzt die Augen. Schon 4 Uhr 30?

Szene 3: Roland stellt den Freunden seinen Plan vor: Knox, siebenjährige männliche Saatkrähe, Ex-Haustier einer Garderobiere der Hamburger Staatsoper, ist unterwegs, um an der Met eine Opernkarriere zu starten. Weil er sich den Flügel verletzt hat, ist er auf Roland angewiesen, der verspricht, Knox nach New York zu bringen, falls der mit den Tieren eine Oper einstudiert. Wenn nämlich der Bauer den neuen Besitzern die Hofschlüssel aushändigt, soll Musik sein Herz derart berühren, dass er den Verkauf rückgängig macht. Die Wahl der Oper fällt, nachdem Trucker sich am Po kratzend ein Sammelbildchen mit Fußballmotiv zu Tage fördert. Knox singt: Dies Bildnis ist bezaubernd schön. Die Zauberflöte soll es sein bzw. Zauberkröte wie Friederike versteht. Rollen werden verteilt. Hausschwein Boris scheitert als Vogelfänger. Fuchs Vossilein bekommt den Part. Die Wut von Hella und Bella über den Hühnerdieb steigert sich zur gegackerten Koloratur. Als Königinnen der Nacht singen die Hennen Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen. Den Text missversteht Friederike erneut. Sie bricht in Tränen aus. Eins ergibt das andere, die Probe endet im Chaos.

Szene 4: Knox erklärt das Projekt für tot und haut sich aufs Ohr. Roland treibt Libretto und Partitur auf und bestellt die Elster Voldargento für einen Spezialauftrag. Als die erklärte Krähenhasserin den schlafenden Knox piesackt, träumt der sich in eine Märchenwelt, in welcher er – zu Hülfe, zu Hülfe! – gegen eine Schlange kämpfen muss: Auftakt zur großen Oper. Wie es aber weiter geht, das weiß keiner. Ein Regisseur wird gebraucht. Roland kräht Knox wach. Exakt um 4 Uhr 30. Vom Eifer der Tiere angesteckt, von ihrer wundersamen Wandlung infiziert engagiert Knox die Kröte als Souffleuse und sich selbst als Meister der Inszenierung. So nimmt die Oper Fahrt auf. Als aber die Strahlen der Sonne den Hof erreichen, bricht nicht nur der Tag an, sondern eine Welt zusammen: Bagger reißen den Stall nieder.


2. Akt
Szene 1: In Netze gefangen baumeln die Tiere von der Decke des Schlachthofs. Das ist kaum die Art von fliegen, die Friederike sich erträumt hat. Trucker vertreibtsich die Zeit mit einem Lied. Sein In diesen Heil’gen Hallen kennt man die Rache nicht bringt Roland auf die Palme. Endlich gesteht er, wo er Knox aufgegabelt hat: Im Schlachthof. Dorthin hat er sich freiwillig begeben, weil er die Verantwortung für das Leben der Tiere nicht länger tragen konnte. Knox dagegen ist als Beifang hier gelandet. Als der ihm erzählt, dass er ein Opernleben hinter und vor sich hat, schöpft Roland neue Hoffnung: Eigentlich ist es ja Kindern vorbehalten, zwischen Mensch und Tier zu dolmetschen. Aber es heißt, dass auch die Musik eine universelle Sprache ist. Mit dem Versprechen, ihm einen Platz zum Schlafen und ein Flugticket nach New York zu besorgen lockt er ihn also zum Stall. Doch Knox ist ein Betrüger. Ein schlimmerer Verräter als er, Roland selbst. Genau als Roland diese Erkenntnis in aller Bitterkeit ausspricht, schleicht Knox sich in den Schlachthof. Er hat die Freundschaft entdeckt und damit endlich den tieferen Sinn der Zauberflöte. Nun ist er es, der die Oper auf die Beine stellen will, doch die grausigen Apparaturen der Schlachthofmaschinerie durchkreuzen den Plan. Und noch ein Problem: Knox gesteht, dass er die Zauberflöte nie gesehen hat. Nach diesem Geständnis fallen alle übereinander her, bis die notorische Unke zwei guten Nachrichten präsentiert: Erstens hat sie mit den Menschen gesprochen, mit der Tochter einer berühmten Diva, die auf der Suche nach einem gestohlenen Ring zum Meierhof gefahren ist. Zweitens gibt es einen Notschalter, mit dem die Maschinen gestoppt werden können. Niemand anderes als Friederike kann mit ihrem glasscheiderscharfen Diskant als Königin der Nacht – und zwar fliegend! – die Scheibe vor dem Hebel sprengen. Dann aber fehlt die Kraft, ihn auch zu lösen. Jetzt hat das Schwein Boris seinen Moment: Man muss es machen wie beim Fußball. Hauptsache laut! Hauptsache alle! Die Verbrüderung mit allen Tieren im Schlachthof initiiert eine Zauberflöte, wie sie Welt noch nicht gesehen und schon gar nicht gehört hat: Bald prangt den Morgen zu verkünden ist der Einsatz. Die Tiere singen und spielen um ihr Leben.

Szene 3: Sie finden sich auf einer echten Opernbühne wieder. In der berühmten Oper von New York. Lisas Vater hat sie dorthin gebracht. Tiere eines deutschen Bauernhofs als Statisten einer Zauberflöte – das ist sein neuester, verrücktester Regie-Einfall. Inspiriert hat ihn dazu seine Tochter, die mit der Kröte gewettet hat. So geht zu guter Letzt auch Rolands Trick auf, die Elster den Ring der Diva klauen zu lassen um sie in die Heide zu locken. Knox ist am Ziel, alle Tiere am Leben und die Zauberflöte am Anfang.

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