In der Kiste gelandet | Gerd Altmann/Pixabay | Cantus Theaterverlag
Musical / Musiktheater, Theater / Drama

In der Kiste gelandet

Kammerspiel in Versen mit Musik

Autor: Gabriele Scheld
Musik: Conny Feistauer, Olaf Wiegers
Instrumentierung: Band, Playback
Besetzung: Damen 1 / Herren 1
Dauer: 30–50 Min.
Spielbar ab: ab 18 Jahren

Cantus Empfehlung: Das auffällig Besondere an dem Stück „In der Kiste gelandet“ sind die Texte in Versen, ergänzt durch Lieder, die in der Tradition eines antiken Chors, wenn auch mit modernen Rhythmen, das Geschehen kommentieren. Durch ihre sprachliche Intensität und Dichte mit zielsicheren Spitzen im Schlagabtausch sind die Dialoge der Protagonisten ausgesprochen kurzweilig.

Weil jeder Mensch die Kämpfe in einer Beziehungskiste kennt, das Hin und Her zwischen Vorwürfen und Selbsterkenntnis, zwischen Schattenkämpfen auf Nebenschauplätzen und fallenden Masken, spricht das Stück die unterschiedlichsten Zuschauertypen an.
Die minimalistische Besetzung, Bühnendekoration und Instrumentierung eignen sich gut für kleinere Bühnen. Das Stück bietet für eine Inszenierung ein hohes Maß an Flexibilität, da die Namen der Protagonisten bewusst geschlechtsneutral gewählt wurden, die Gestaltung des Bühnenbilds mit wenig Aufwand verbunden ist und die Instrumentierung durch Playback oder Sprechgesang ersetzt werden kann.

Das Theaterstück erzählt die leidenschaftliche Beziehungsgeschichte von Yael und Yuri.  Ein dunkles Geheimnis und die Verstrickungen, die sich daraus ergeben, stellen die beiden auf eine harte Probe.
In hitzigen Wortgefechten tauschen sie Liebesschwüre aus, überschütten sich gegenseitig mit Vorwürfen, bis sie sich zuletzt in der Tiefe selbst begegnen.
Die musikalischen Einlagen, die sich zwischen Liedermacher- und Jazz-Anlehnungen bewegen, kommentieren die Verwicklungen des Paares.

Besetzung/Rollen/Charakter

Yael, die Partnerin von Yuri, eine Frau mittleren Alters, ist sehr emotional.  Sie fühlt sich in vielen Alltagsdingen abhängig von Yuri und möchte, dass er ihr Leben für sie regelt. Daher ist sie bereit, alles zu tun, um die Beziehung am Leben zu erhalten. Anfangs ordnet sie sich unter. Das ändert sich später.

Yuri, der Partner von Yael, ist im gleichen Alter wie sie. Er ist ebenfalls abhängig von der Beziehung, weil Yael die einzige ist, die sein Geheimnis kennt. Äußerlich ist er der coole Typ, der mit Zynismus und Dominanz seine Ängste überspielt. Auch er lernt im Laufe der Beziehung dazu.

Hinweis:
Flexible Besetzung mit zwei Schauspielern möglich: Mann-Frau, aber auch für ein homosexuelles Paar mit einer Mann-Mann oder Frau-Frau-Rollenbesetzung umsetzbar.

Bühnenbild/Inszenierung

  • Das Stück ist in der Ausstattung minimalistisch. In der Mitte der Bühne gibt es lediglich ein paar Bretter, die eine Kiste darstellen, die so groß ist, dass die zwei Protagonisten darin spielen können. Um diese Kiste kann eine weitere, größere Kiste gebaut werden.
  • Für die Inszenierung braucht man nur zwei Schauspieler*innen, wenn man möchte, ein Seil für den Akt „Verstrickung“ und ein Duo (Gitarrist*in / Sänger*in), wobei sich dieses auch durch Playback ersetzen lässt.
  • Instrumentierung: Duo (Gitarre und Gesang) / Band, Playback
  • Dauer: ca. 45 Minuten

Ausführliche Synopsis

In Akt I (Verliebt) erzählen Yuri und Yael dem Publikum von ihrer Einsamkeit und ihren Ängsten. Schließlich entdecken sie einander und nehmen zuerst misstrauisch, dann immer hoffnungsvoller Kontakt miteinander auf. Am Ende der Szene sind sie zu einem Paar geworden. Der erste Akt endet mit einem romantisch gehaltenen Liebeslied.

In Akt II (Verbunden) vertraut Yuri Yael sein tief gehütetes Geheimnis an. Als Gegenleistung für ihr Verständnis und Stillschweigen bietet er ihr Schutz und Unterstützung im Lebensalltag.

In Akt III (Verstrickt) kommt es zu ersten gegenseitigen Vorwürfen der beiden. Yael wirft Yuri Dominanz und Abwertung vor und gesteht ihm, dass das Hüten seines Geheimnisses für sie zur Belastung geworden ist. Yuri dagegen ist enttäuscht, dass sie ihn vom Sockel gestoßen hat, auf den sie ihn am Anfang der Beziehung gestellt hat. Er hat das Gefühl, dass Yael nur noch aus Pflichtgefühl bei ihm bleibt. Die Szene endet mit dem Leibliebeleimlied, einer ironischen Abrechnung mit dem romantischen Liebesklischee.

In Akt IV (Verletzt) erkennen Yael und Yuri, in welcher Sackgasse sie gelandet sind, dass nicht Liebe, sondern Abhängigkeit die Grundlage ihrer Beziehung bildet. Ihre Streitereien schwanken zwischen Vorwürfen und Selbsterkenntnis. Am Ende des Aktes sieht es nach einer Trennung zwischen Yael und Yuri aus, relativiert durch das Lied „Seelenschatz“, das zeigt, wie sehr die beiden trotzdem aneinanderhängen.

In Akt V (Versöhnt) erkennt Yael, dass sie sich nie etwas zugetraut und sich völlig verbogen hat. Das illustriert auch das Lied von der Verkaufsstrategie.  Yuri merkt, dass er mit seinem Geheimnis Yael zu sehr belastet hat, statt sich Hilfe zu suchen, illustriert durch das Lied von der Illusion. Das Ende bleibt offen.

Hörprobe

Kennen Sie schon diese Theaterstücke?

Bertha von Suttner | Cantus Theaterverlag

Bertha von Suttner


Die Libelle oder Störtebekers Blut | Cantus Theaterverlag

Die Libelle oder Störtebekers Blut


Eine schrecklich echte Familie


Geschwister Scholl | ©Rattakarn/Pixabay | Cantus Theaterverlag

Geschwister Scholl