Kein schöner Land
Ein Singspiel
Autor: Oliver HauserMusik: Oliver Hauser
Instrumentierung: Playback, Chor
Besetzung: Damen 11 / Herren 13
Dauer: 90–110 Min.
UA: Juni 2012, Bischofszell (Schweiz). Neuinszenierung, Juni 2015, Zürich (Schweiz).
Spielbar ab: 11–13 Jahre
Cantus Empfehlung: Auch für semi-professionelle Gruppen und Amateurgruppen geeignet.
Sehr geeignet für Schulproduktionen.
Unsere Welt wächst zunehmend zusammen und wird immer schnelllebiger. Wir Menschen sehen darin einen großen Fortschritt und genießen die zahlreichen Möglichkeiten, die wir dadurch haben. Oftmals vergessen wir dabei, dass nur ein kleiner Teil der Menschheit von diesen Neuerungen profitiert. Wir leben unseren sogenannten Luxus auf Kosten Anderer und sehr zum Leid der Natur, den Schönheiten, die uns unser Planet schenkt.
Unsere kapitalistisch orientierte Gesellschaft vermittelt der jungen Generation Werte, die sie als erstrebenswert und gut erachtet und nur ein zu vernachlässigender Teil dieser Gesellschaft stellt diese Werte in Frage. Zu mächtig ist unser Streben nach eigenem Wohlstand, als dass wir uns ernsthaft darum bemühen, den rasenden „Fortschritt“ aufzuhalten.
Und wie bewegt sich eigentlich die Jugend in dieser meist gut funktionierenden Maschinerie?…
Inhalte
Besetzungsliste
Sehr variable Besetzungsmöglichkeit!
24 Darsteller. Viele Figuren können, je nach Verhältnis von weiblichen und männlichen Darstellern, problemlos angepasst werden.
- König: grosse Rolle, gute solistische Fähigkeiten
- Innenminister: grosse Rolle, gute solistische Fähigkeiten
- Reporterin: grosse Rolle, Gesang im Ensemble
- Regierungssprecherin: grosse Rolle, Gesang im Ensemble
- Superboy 1/ Moderator/ Talkmaster: grosse Rolle, Gesang im Ensemble
- Superboy 2/ Junge: mittelgrosse Rolle, Gesang im Ensemble
- Superboy 3/ Entourage: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 4/ Entourage: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 5/ Entourage: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 6/ Laufbursche: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 7: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 8: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 9: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 10: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Superboy 11: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Supergirl 1/ Mädchen: mittelgrosse Rolle, gutesolistischeFähigkeiten
- Supergirl 2/ Gesundheitsministerin: mittelgrosse Rolle, Gesang im Ensemble
- Supergirl 3/ Kulturbeauftragte: mittelgrosse Rolle, Gesang im Ensemble
- Supergirl 4/ Entourage: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Supergirl 5/ Entourage: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Supergirl 6/ Entourage: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Supergirl 7: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Supergirl 8: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
- Supergirl 9: kleine Rolle, Gesangim Ensemble
Bühnenbild/Inszenierung
Musiktheater in 2 Akten. Einfache, aber großflächige Bühne. Optimal mit Zugängen von 3 Seiten.
Ausführliche Synopsis
Ach, ist es nicht wunderbar in einem Land zu leben, in welchem einem von früh bis spät gesagt wird, was gut und was schlecht ist! Keiner muss sich Gedanken über sein eigenes Leben machen, da dies von einer bestens funktionierenden Propaganda-Maschinerie übernommen wird. So bleibt genügend Zeit sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern: Geld, Macht, Schönheit, Erfolg, Spass!
Aber woher um des Himmels Willen kommen plötzlich diese zwei fremden Gestalten? Sie sehen so ganz anders aus, als die Superboys und Supergirls in Schönland. Schönlands gut funktionierendes Gebilde beginnt zu wackeln… und es kommt, wie es kommen muss.
Heikles Thema ausblenden
Als eine «Ohrfeige an den Kapitalismus» wird das Stück angekündigt. «Ich bin je länger je mehr kein Freund des kapitalistischen Denkens und versuche so wenig wie möglich, danach zu leben», erklärt Oliver Hauser. «Es ist doch verrückt, wie wir oft das Gefühl haben, wir hätten alles im Griff.» Als Beispiel nennt er den Umgang mit der Natur, die auch im Musical eine Rolle spielt. Vordergründig wisse man, dass man die Umwelt schützen muss, und erwartet das auch von allen anderen. «Gleichzeitig sind wir froh, wenn ein heikles Thema oder ein Unglück möglichst schnell wieder aus den Medien verschwindet, wie kürzlich das Gasleck auf einer Bohrinsel in der Nordsee.» So müsse man sich nicht mehr damit auseinandersetzen. Und dahinter stecke noch mehr: «Das ist deshalb, weil jene, die viel Geld haben, auch die Fäden in der Hand halten.»
Interview mit Oliver Hauser
Thurgauer Zeitung: 26. Mai 2012
Presse
Ohrfeige für den Kapitalismus
Thurgauer Zeitung: 26. Mai 2012
Wo Liebe wichtiger ist als der Konsum
Tagblatt Online: 11. Juni 2012