Botenstoffe
Ein Jugendtheaterstück
Autor: Kerstin KrommingaInstrumentierung: keine
Besetzung: Damen 4 / Herren 3
Dauer: 60–80 Min.
Cantus Empfehlung: "Botenstoffe" ist ein Jugendtheaterstück, in dem sieben Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 17 Jahren zu Wort kommen. Es ist als Schultheaterstück ebenso wie für professionelle Bühnen mit jungen erwachsenen Darsteller:innen geeignet. Wie war das mit den Lockdowns und den „Coronaferien“? Was war noch mal eine Maskenpause? Was bedeutet systemrelevant oder „pants optional“? "Botenstoffe" ist ein hochaktuelles Jugendtheaterstück in einer modernen Inszenierung, das die psychische und seelische Belastung von Kindern und Jugendlichen in der Zeit der Corona Pandemie thematisiert. Für viele Kinder und Jugendliche war Corona ein chronischer Stresszustand, der auf manche wie ein Katalysator für die Entwicklung psychischer Probleme gewirkt hat. Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder wurden lange Zeit in der politischen Diskussion zu wenig mit einbezogen. Dieses Stück gibt den Kindern und Jugendlichen eine Stimme und diese Stimme erheben Sie in "Botenstoffe".
Inhalte
Kurzbeschreibung
In Botenstoffe kommen Kinder und Jugendliche direkt und ohne Umschweife zu Wort, die durch die Corona Pandemie psychische Erkrankungen oder seelische Störungen entwickelt haben. Anhand von sieben exemplarischen Geschichten, erinnern sich die Kinder und Jugendlichen an die Zeit der Lockdowns, der Schulschließungen und des Home-Schoolings. Marta, Pawel, Ricarda, Malik, Franz, Nadja oder Elif sitzen in ihren Therapiestunden. Und jetzt sprechen sie selbst: über ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen, die Isolation, die Quarantäne. Sie reden über die Unsicherheit, ihre Gesundheit, ihre Ängste, ihr Leben, zum Teil sogar um ihr Leben.
Besetzung/Rollen/Charakter
7 – 10 Darsteller:innen
Bühnenbild/Inszenierung
2 oder 3 angedeutete Psychotherapie-Praxis-Situationen, z.B. jeweils zwei Sessel, ein kleiner Tisch, dazu eine Stehlampe auf der Bühne verteilt. Die Kinder und Jugendlichen tauchen im Wechsel in den verschiedenen Praxiszimmern auf. Die Darsteller:innen sitzen auf einem der Sessel, stehen daneben, dahinter oder bewegen sich um den Sessel herum, der andere Sessel ist jeweils nur schwach beleuchtet. Die Sprechrichtung wechselt, mal ins Publikum, mal in Richtung zweiter Sessel, mal ins Leere. Auf jedem Tisch liegt ein Handy.
Digitale Leinwand im Hintergrund für Einblendungen: Text am Anfang, Namen und Alter der jeweils sprechenden Kinder/Jugendlichen während der Inszenierung, WhatsApp Memes, Musik-Video am Ende.
Psycholog:innen links und rechts am Bühnenrand mit Notizheft, Pult o.ä.
Dauer: 60 Minuten
Ausführliche Synopsis
Botenstoffe ist ein Jugendtheaterstück, in dem sieben Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 17 Jahren zu Wort kommen. Es ist als Schultheaterstück ebenso wie für professionelle Bühnen mit jungen erwachsenen Darsteller:innen geeignet.
Wie war das mit den Lockdowns und den „Coronaferien“? Was war noch mal eine Maskenpause? Was bedeutet systemrelevant oder „pants optional“? Warum singen Scooter FCK 2020? Und wie schlimm war es eigentlich für viele Kinder und Jugendliche und ihre Familien, wochen- und monatelang aufeinander zu hocken?
In diese Fragen und diese Gefühle taucht Botenstoffe ein. In Botenstoffe sprechen die Kinder und Jugendlichen einzeln und in ineinander verschachtelten Monolog-Ausschnitten abwechselnd über ihre jeweilige Situation und ihr Leben in der Pandemie. Jedem Kind/Jugendlichen wird an einer Stelle des Stücks eine professionelle Diagnose durch eine Psychologin oder einen Psychologen gestellt. Auf diese Weise erfahren die Zuschauer:innen mehr über die Erkrankungen und Prognosen, die von depressiver Verstimmung über Panikattacken, Spielsucht, soziale Phobien, Magersucht bis hin zu Selbstmordversuch reichen.
Die Lebensumstände, die Erfahrungen, die Symptome und inneren Kämpfe der Kinder und Jugendlichen sind sehr unterschiedlich und zeigen, wie der Alltag für viele Menschen in der Pandemie gewesen ist. Aufgelockert werden die Spielsituationen durch überraschend eingestreute kleine Memes oder Videoschnipsel, die während der Pandemie viral gingen.
Außerdem werden die ungewohnten Rahmenbedingungen immer auch mit witzigen Situationen ergänzt. Da ist zum Beispiel die Mutter, die für Kinder im Park Dinosaurierfiguren versteckt, die Inselbewohner:innen die ihre Gäste „mit Abstand“ am besten finden und der Junge, der mit seiner jeden Tag Oma Kniffel per Facetime spielt.
Der Titel Botenstoffe bezieht sich zum einen auf die Kinder und Jugendlichen, die in diesem Stück ihre Botschaften loswerden und zum anderen darauf, daß chemische Botenstoffe im Körper wie Neurotransmitter und Hormone dazu da sind, Informationen zwischen Zellen weiterzugeben. Einige davon sind vermutlich auch für die Immunabwehr z.B. von Corona-Viren wirksam. Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin oder Cortisol sind auf der anderen Seite mitverantwortlich für das Entstehen von Depressionen oder Angststörungen.