Der ratlose Olymp | Cantus Theaterverlag
Kindertheater / Jugendtheater, Theater / Drama

Der ratlose Olymp

Ein tragisches Märchen in 8 Akten

Autor: Christel Müller
Besetzung: Damen 8 / Herren 4
Dauer: 30–50 Min.
Spielbar ab: 16–18 Jahre

Cantus Empfehlung: Das Stück wendet sich an Schauspieler ab16 Jahre. Das Thema „Extremismus“ wird in diesem Stück aufgegriffen, die Schauspieler sollten ihre eigenen emotionalen Erfahrungen einbringen, um authentisch ihre Rolle spielen zu können. Dabei geht es nicht um Moralisieren, sondern um die eigene Standortbestimmung.

Göttervater Zeus lädt seine Patchworkkinder zu einer Krisensitzung auf den Olymp ein. Die Menschen haben sich beschwert und erwarten von ihm eine Lösung, eine Lösung gegen die zunehmende Gewalt in der Welt. Die Stiefkinder sind begeistert und begeben sich frohgelaunt auf die Erde. Dort begegnen sie Vertretern von drei Formen menschlicher Grausamkeiten, der Ausländerfeindlichkeit, den Glaubenskriegen und dem Amoklauf. Unverrichteter Dinge müssen sie letzendlich vor ihren Vater treten, Zeus ist enttäuscht und ratlos.

Ausstattung und Inszenierung

Es wurde die Antike als Schauplatz gewählt, weil die griechische Göttersagenwelt mit all ihren guten und schlechten Seiten dem menschlichen Sein auch heute noch am nahesten ist.

Dabei wäre es im Prinzip egal, ob Müller, Maier, Schulze an die Stelle der Götterfiguren träten, ich empfand die Verfremdung in die Antike als probates künstlerisches Mittel, die Botschaft durch Außenstehenden und damit von direkt Unbeteiligten und somit loyalen Figuren transportieren zu wollen und zu können .
Der Prolog und Epilog führen uns lediglich ins heute, ermöglicht die Gegenwärtigkeit hautnah zu erleben und vielleicht Denkanstöße zu geben, dass alleinig das theoretische und bei Politikern des Tagesgeschehen beliebte Referieren ohne das Folgen von Taten der Menschheit gar nichts nützt.
Die Kostüme sind unkompliziert, da helfen mitunter auch nur weiße Laken für die Darstellung der Götterkinder.

Effekte können erfolgen durch das bewusste Einsetzen von Licht, eigenen Musikuntermalungen durch Percussionsinstrumente und/oder aktuelle Videoeinspielungen im Hintergrund, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Dem Sichtbarmachen der Silbe „ismus“ kommt besondere Bedeutung zu, durch den Einsatz eines Laserpointers kann dieser gleichzeitig die Unrealität des Geschehens und doch seiner teuflischen hautnahen Präsenz assoziieren.

Es ist auch vorstellbar, das Werk als szenische Lesung aufzuführen, wobei der anschließenden Diskussion breitester Raum gegeben werden sollte.

Besetzungsliste

  • Ein Erzähler – (Hosenrolle)
  • Zeus – Göttervater
  • Ares – Gott des Krieges, Sohn von Zeus
  • Eris – Göttin des Streites , Tochter von Zeus
  • Persephone – Göttin der Unterwelt, Tochter von Zeus
  • Moiren – Schicksalsgöttinnen, Töchter von Zeus
  • Klotho spann den Lebensfaden des einzelnen Menschen, Lachesis erhielt ihn und Atropos schnitt ihn ab.
  • Ein Professor – Hosenrolle)
  • ein junger Mann
  • ein junges Mädchen
  • ein Junge
  • Menschenmenge – Studenten/Demonstrierende/Schüleransammlung

Ausführliche Synopsis

1. Akt – Hörsaal
Der Einstieg beginnt an einer Universität, der Vorlesungsstoff befasst sich mit dem Wort „Extremismus“, die Studenten sind gelangweilt und tun dies lautstark kund. Der Professor gibt ihnen einen Zeitrahmen vor, in welchem sie das Thema emotionaler rüberbringen sollen. Die Studenten wählen ein Theaterstück, dessen Hauptfiguren der griechischen Mythologie entspringen.

2. Akt – Himmelsolymp
Zeus lädt seine missratenen Kinder auf den Olymp ein. Er erzählt ihnen, dass die Menschen sich beschwert haben über den zunehmenden Extremismus auf der Erde, Zeus soll helfen, die kleine Silbe „ismus“ zu jagen.
Die Stiefkinder indes sind mit sich selbst beschäftigt, kramen familiäre Zwistigkeiten aus und sehen das Anliegen eher als Abenteuerurlaub an, entsprechend entspannt begeben sie sich auf die Reise zur Erde.

3. Akt – Marktplatz
Eine gewaltbereite demonstrierende Menschenmenge. Eines der Götterkinder geht auf einen stiefelbekleideten jungen Mann zu, befragt ihn ganz harmlos zu seinem harten Erscheinungsbild und muss mit ansehen, wie auf einmal die kleine Silbe „ismus“ sich auf den jungen Mann setzt;. ein wenig später prügelt er einen Schwarzen tot.

4. Akt – Eine Flugplatz
Die Götterkinder treffen nach diesem sie verwirrenden Vorfall ein Mädchen am Rande eines Rollfeldes an, auch sie befragen sie nach dem „was machst du hier“. Sie habe ein Mandat, eine Botschaft an die Menschheit, dass alleinig ihre Religion die Wahre auf der Erde sei.
Auf einmal verdunkelt sich der Himmel, die kleine Silbe „ismus“ setzt sich auf das Mädchen und wenig später verwandelt sich der Flughafen in einen Feuerball.

5. Akt – Schulhofgebäude
Die Götterkinder sind verzweifelt, sie suchen einen Ort der Ruhe und landen auf einem Schulhof. Ein abseits sitzender Junge wird von einem Götterkind befragt, warum er so traurig sei. Er fühle sich verlassen. Als er seine Worte spricht, setzt sich die kleine Silbe „ismus“ in das Haar des Jungen, er hat eine Pistole bei sich. Wenig später liegt der Pausenhof voller Leichen.

6. Akt – Dunkle Bühne
Die Götterkinder sind entsetzt von all diesen Taten und dass sie es nicht geschafft haben, diese kleine Silbe zu fangen. Sie wollen wieder zurück zum Olymp. Nur der Göttersohn des Krieges und die Göttertochter des Streites wollen auf der Erde bleiben.

7. Akt – Himmelsolymp
Jahrtausende sind vergangen, Zeus wartet auf die Rückkehr seiner Kinder.
Als sie endlich vor ihm stehen, und ihm gestehen, nichts verrichtet zu haben, muss er erkennen, dass er versagt hat. Resigniert geht er aus dem Bild.

8. Akt – Hörsaal
Die Studenten umringen den Professor. Im Hintergrund taucht eine weiße Taube auf, die Silbe „ismus“ im Schnabel.
Hoffnung keimt auf …

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