Im Buschenschank
Volkszustand in drei Akten
Autor: Kurt FranzInstrumentierung: Playback
Besetzung: Damen 3 / Herren 6
Dauer: abendfüllend
Cantus Empfehlung: Kurt Franz legt mit dem Stück „Im Buschenschank“ eine intensive Milieustudie vor, die er im Untertitel zu Recht „Volkszustand in drei Akten“ nennt. Das Stück ist auch in österreichischer/bayerischer Mundart verfasst.
Erst als Hansi nach einem siegreich beendeten Geschicklichkeitsrennen sein Moped zerlegt sowie sich selbst verletzt hat und sich schließlich aufhängen will, bringt ihn Resi durch ihre ehrliche Zuneigung zur Vernunft. Ein Happy-End deutet sich an. (Bernd Schmidt)
Besetzungsliste
- Mitzi, 35, Wirtin
- Hansi, 16, Sohn der Wirtin
- Großmutter, 75, Schwiegermutter der Wirtin
- Resi, 15, von der Wirtin adoptierte Vollwaise
- Franzi, 37, Briefträger, Freund der Wirtin
- Hiasl, 70, taubstumm, debil
- Karl, 30, Arbeiter
- Ferdl, 30, Arbeiter
- Medizinalrat, 56, ehemaliger Kriegsteilnehmer
Ausführliche Synopsis
Mit dem Stück „Im Buschenschank“ wird eine intensive Milieustudie vorgelegt. Der 16-jährige Johannes, ein draufgängerischer Mopedfahrer und frustriert über so ziemlich alles, leidet einerseits unter dem frühen Verlust des Vaters, dessen tödlicher Traktorunfall ihn selbst zum leicht Gehbehinderten gemacht hat. Gemeinsam mit seiner noch jungen Mutter Maria, die mit ihrer eigensinnigen alten Schwiegermutter einen Buschenschank führt, und der adoptierten Schwester Theresa lebt er in dieser konfliktreichen Familienstruktur.
Dass seine Mutter mit dem Briefträger liiert ist, macht für Johannes die Sache nicht leichter. Doch ist der Buschenschank auch Treffpunkt verschiedener Dorftypen. So ergehen sich die beiden Arbeiter Karl und Ferdinand in ewig gleichem, vom Alkohol unterstütztem Geschimpfe über die Politik, ihre Ehefrauen und das fehlende Geld, wobei sie unfreiwillig tragikomischen Humor verbreiten. Hin und wieder taucht der taubstumme Matthias auf, der den verunglückten Johannes damals gefunden und ihm so das Leben gerettet hat. Auch der Herr Medizinalrat besucht die Gaststätte und versucht hier, seine Sicht der Weltpolitik und deren größere Zusammenhänge verständlich zu machen.
Erst als Johannes nach einem siegreich beendeten Geschicklichkeitsrennen sein Moped zerlegt sowie sich selbst verletzt hat und sich schließlich umbringen will, bringt ihn Theresa durch ihre ehrliche Zuneigung zur Vernunft. Ein Happy-End kündigt sich an. (Bernd Schmidt)
Pressestimmen
„Der Autor Kurt Franz legt mit seinem Schauspiel „Im Buschenschank“ die sehr intensive, in die Tiefe gehende Weiterentwicklung einer früheren Kurzfassung des Stoffes vor und bezeichnet das Stück im Untertitel berechtigterweise als „Volkszustand in drei Akten“. Der sechzehnjährige Hansi, Moped-Fan und trotziger Jung-Draufgänger, leidet einerseits unter dem frühen Verlust des Vaters, dessen tödlicher Traktorunfall ihn selbst zum leicht Gehbehinderten gemacht hat. Gemeinsam mit seiner noch jungen Mutter Mitzi, die mit der eigensinnigen alten Schwiegermutter einen Buschenschank in der Südweststeiermark bewirtschaftet, und der adoptierten Schwester Resi lebt er auf dieser Insel der charakterlichen Gegensätze. Dass seine Mutter mit dem Briefträger Franzi liiert ist, bereitet ihm zudem Ärger.
Der Buschenschank ist freilich auch Treffpunkt diverser dörflicher Figuren. So diskutieren etwa die beiden Arbeiter Karl und Ferdl über Gott und die Welt. Da taucht zudem hin und wieder der alte taubstumme Hiasl auf, der vor einigen Jahren den verunglückten Hansi gefunden und ihm so das Leben gerettet hat. Auch der Herr Medizinalrat besucht die Gaststätte und versucht hier, seine Sicht der Welt(-Politik) verständlich zu machen. Dabei fließt der Alkohol nicht zu sparsam.
Erst als Hansi im Anschluss an ein siegreich beendetes Geschicklichkeitsrennen sein Moped zerlegt sowie sich selbst verletzt hat und sich schließlich in seiner Niedergeschlagenheit aufhängen will, bringt ihn die Schwester (die ja, da adoptiert, eigentlich gar nicht blutsverwandt mit ihm ist!) durch ihre Zuneigung zur Vernunft. Sogar ein Happy-End deutet sich solcherart an.“
Bernd Schmidt: Gefühle, Politik und Wein, Zum Stück „Im Buschenschank“ von Kurt Franz