Annes Tagebuch | Cantus Theaterverlag
Familienmusical, Histotainment, Musical / Musiktheater, Schulmusicals

Annes Tagebuch

Eine seelenvolle, dramaturgische und musikalische Interpretation des einzigartigen Zeitdokuments

Autor: Annemarie Hoff
Musik: Annemarie Hoff, Stefan Lindner
Instrumentierung: Playback, Chor
Besetzung: Damen 5 / Herren 6
Dauer: 60–80 Min.
UA: 26.05.2013 in Berlin
DE: 26.05.2013 in Berlin
Spielbar ab: 16–18 Jahre

Cantus Empfehlung: Eine seelenvolle, dramaturgische und musikalische Interpretation des einzigartigen Zeitdokuments, des Tagebuchs der Anne Frank. Für Schauspieler/Solisten: ab 10. Klasse. Für die Chorsänger: ab 8. Klasse.

Das Musiktheaterstück „Annes Tagebuch“ beschreibt in sechs Szenen die Zeit, die Anne Frank mit ihrer eigenen Familie, der befreundeten Familie van Daan und dem ebenfalls vor den Nationalsozialisten untergetauchten Zahnarzt Albert Dussel im Hinterhaus Prinsengracht 263  verbrachte.

Es zeigt die bedrückende Atmosphäre und die Spannungen ebenso wie die Absurditäten, die den Alltag der Menschen bestimmten, deren  Ängste und Hoffnungen. Die Person Annes sollte  dargestellt werden, wie sie dem Leser des Tagebuchs entgegentritt: mit einem klaren Blick auf die Wirklichkeit und dennoch mit unerschütterlichem Glauben an das Gute, mit Sinn für Humor auch in dieser verzweifelten Situation, mit der Sehnsucht nach dem Leben,  als Verkünderin einer Friedensbotschaft, die weder kulturelle noch zeitliche Grenzen kennt …

Besetzung/Rollen/Charakter

  • 5 weibliche Schauspiel-Rollen (auch im Ensemble singend)
  • 5 männliche Schauspiel-Rollen (auch im Ensemble singend)
  • 1 Berichterstatter (Sprechrolle)

Stimmliche Besetzung:

  • Anne: Sopran (nicht höher als d“)
  • Peter: Bariton
  • Dussel (evtl.): Bariton, singt nur ein sehr kurzes Solo, das auch chorisch übernommen werden kann.
  • Chor: 1. Sopran (bis e“), 2. Sopran, Bariton
  • Die Anzahl der Chorsänger ist variabel – der Schulrealität angepasst.

Instrumentale Besetzung:

  • Klavier
  • 1.,2.3. Violine
  • Viola
  • Violoncello

Bühnenbild/Inszenierung

Die Eingangsszene kann vor der Bühne stattfinden: Passanten auf der Straße, dazu der erste Sprechtext des Berichterstatters und das erste Lied des Chores. Ansonsten braucht das gesamte Stück im Prinzip nur ein einziges Bühnenbild: ein sparsam möbliertes Zimmer im Hinterhaus, in dem sich das komplette Geschehen abspielt. Es sind ferner nur wenig Requisiten notwendig, um das Wesentliche darzustellen: alte Koffer, Wäschekorb, Kartoffelschälmesser, Tagebuch, Schulheft, Tisch, Stühle.

Die Kleidung der Protagonisten sollte sich dem Kleidungsstil der 30-iger Jahre anpassen: Frauen: Kleid, Rock/Bluse, Schürze; Männer: Hemd, Hosenträger; keine Jeans, keine Turnschuhe. Es empfiehlt sich, gedeckte Farben für die Gruppe zu wählen, für Annes Ausstattung ein kontrastierendes Element.

Der epische Chor, der zu den Liedern hinzutritt, kann ganz in Schwarz gekleidet sein oder aber in einem Outfit, das Bezug nimmt auf die Situation der Flüchtlinge: Mäntel, Koffer, Hut. In jedem Fall sollte hier auf eine gewisse Einheitlichkeit geachtet werden.

Ausführliche Synopsis

  1. Auf der Straße begegnen einander für kurze Augenblicke die unterschiedlichsten Menschen: einige auf dem Weg zur Arbeit, andere unterwegs in Privatangelegenheiten, manche mit Blick für das Geschehen um sie herum, andere mit sich selbst beschäftigt.
  2. Die Flüchtlinge richten sich in den behelfsmäßigen Räumen ein. So bequem wie zu Hause ist die neue Unterkunft nicht. – Und doch bedeutet sie ein unschätzbares Glück in dieser schwierigen Zeit.
  3. Gemeinsam gehen die Hinterhausbewohner ihren Haushaltspflichten nach, die mit einem Mal eine ganz neue Gewichtung erfahren. So muss sich Anne von Herrn Dussel eine Einweisung in die Kunst des Kartoffelschälens gefallen lassen. Die Stimmung ist angespannt. Anne erkennt: Da die Welt so klein geworden ist, werden auf einmal Nichtigkeiten zu bedeutungsvollen Themen und Problemen.
  4. Anne schreibt in ihr Tagebuch: Sie sieht nicht nur das eigene Schicksal, sondern vielmehr auch die Not der Menschen, denen es nicht gelungen ist, sich dem Zugriff der Deutschen zu entziehen.
  5. Einbrecher verschaffen sich Zutritt zu den Geschäftsräumen im Vorderhaus. Zwar gelingt es, sie zu vertreiben, aber die Polizei wurde alarmiert und die Hinterhausbewohner müssen nun befürchten, im Falle einer Durchsuchung entdeckt zu werden.
  6. Anne hat ihre Träume von einem Leben „danach“ nicht aufgegeben. Für Peter, den Sohn der van Daans, ist sie etwas ganz Besonderes: Ihre Persönlichkeit scheint frei geblieben zu sein von Dunkelheit und Schwere, die der Situation anhaften. Er macht ihr ein Geschenk: den Mond, der durch das kleine Fenster in die Dachkammer hinein leuchtet. Jeden Abend darf sie ihn von hier aus betrachten. Auch später, wenn „das alles“ vorbei ist.
  7. Verschiedene Zeitungsmeldungen stiften Aufregung im Hinterhaus. Man könnte neue Hoffnung schöpfen, ist aber zu zermürbt, zu müde, um noch etwas anderes zu empfinden als Niedergeschlagenheit und Verzweiflung. Anne nicht. Sie wird niemals aufgeben. So groß ist ihre Überzeugungskraft, dass die anderen sich für einen kurzen Augenblick von ihrer begeisterten Vision einer besseren und friedlichen Welt berühren lassen – bevor die Gestapo mit lauten und gewaltsamen Schlägen an die Tür hämmert.

Presse

„Ich finde es großartig, dass die Schülerinnen und Schüler so Gelegenheit hatten, in die Geschichte einzutauchen und sich mit dieser Zeit aktiv auseinanderzusetzen. Entstanden ist eine sehenswerte Inszenierung. Emotional, informativ und künstlerisch ansprechend.“ (Bezirksbürgermeister Oliver Igel nach der Uraufführung am 26.05.2013. Pressemitteilung vom 30.07.2013)

Hörprobe

Video

Video-Trailer mit der freundlichen Genehmigung des Kinder- und Jugendchores Doremi aus Kaufering.

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