Kleist – ein Traumspiel
Ein Traumspiel
Autor: Klauspeter BungertBesetzung: Damen 5 / Herren 9
Dauer: 120–150 Min.
Spielbar ab: 16–18 Jahre
Cantus Empfehlung: Mit semiprofessionellen Darstellern – ggf. auch Schülern oberer Klassen – spielbar. Erfordert wie die meisten Arbeiten des Autors Mut im Ausdrücken innerer Zustände und gewissenhafte Auseinandersetzung mit den genau aufeinander abgestimmten Charakteren.
Die Biographie Heinrich von Kleists bietet die Folie für ein labyrinthisches Drama um die Suche nach einem festen Standort im Leben. Kleist ist ein Suchender. Er gibt sich keine Zeit. Aber auch die Gesellschaft, die einen Individualisten wie ihn nicht will, drängt.
Die Szenen halten sich, mit dramaturgisch begründeten Auslassungen, eng an die Fakten, interpretieren sie allerdings eigenwillig und umgeben sie mit einem Flair, das sich an Werken des Dichters ausrichtet und zu Problemen und Befindlichkeiten heutiger junger Leute eine unmittelbare Brücke schlägt.
Ausführliche Synopsis
Leutnant a. D. Kleist drückt sich als werdender Staatsbeamter vor einem langweiligen Referat und reicht unter dem Vorwand, ein unterbrochenes Studium wiederaufnehmen zu wollen, den Urlaub ein. – Statt zu studieren, reist er mit seiner Halbschwester Ulrike mit dem Fernziel Paris über Dresden nach Koblenz. Die depressive Henriette von Schlieben verliebt sich hoffnungslos in ihn. – Kleist bringt Ulrike zur Verzweiflung, indem er seine Pläne neuerlich umwirft und durchblicken lässt, dass er das Reisen benutzt, um sich von seiner Braut Wilhelmine zu distanzieren. Er nimmt das Angebot seines Freundes Ernst von Pfuel an, mit ihm in die Schweiz zu gehen und ein begonnenes Theaterstück zu vollenden. – Kleist gesteht Pfuel seine Liebe und vernichtet das fertiggestellte Manuskript. – Nach langer Irrfahrt kehrt Kleist nach Berlin zurück und steht wieder dort, wo er am Anfang stand.
Bei seiner erneuten Flucht aus dem Staatsdienst gerät Kleist in französische Kriegsgefangenschaft. Dialog mit der imaginär anwesenden Marie von Kleist. In Berlin zurück, scheitert Kleist als Herausgeber eines Kulturjournals.
Presse
Buchausgabe in:
Klauspeter Bungert: Dramen. Band 1
Verlag 28 Eichen, Barnstorf 2015. 376 S. 18,- €
ISBN: 978-3-940597-83-0