Und wenn sie nicht gestorben sind | © Miroslava-Arnaudova | Cantus Theaterverlag
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Und wenn sie nicht gestorben sind?

Ein Märchen

Autor: Manuel Buch, Elisabeth Rasch
Musik: Manuel Buch
Instrumentierung: Playback
Besetzung: Damen 9 / Herren 3
Dauer: 60–80 Min.
UA: 19.12.2016, Mainz
DE: 19.12.2016, Mainz
Spielbar ab: 11–13 Jahre

Cantus Empfehlung: Ein Kammerspiel, das mit gut ausgearbeiteten Charakteren, vielfältigen Liedern und einem interessanten Plot besticht.

In einem Fernsehstudio treffen verschiedene Märchenfiguren aufeinander, nachdem sie wenige Tage zuvor eine rätselhafte Einladung erhielten. Im Laufe des Abends versuchen sie sich darüber klar zu werden, warum sie eigentlich zusammengekommen sind, decken dabei alte Wunden auf, knüpfen neue Beziehungen und debattieren nicht zuletzt darüber, in wieweit sie sich verändern mussten und müssen, um in der aktuellen Welt bestehen zu können.

Besetzung/Rollen/Charakter

  • Markus Aurelius, erfolgreicher und von sich überzeugter Moderator einer Quizshow, Gastgeber des Abends und als solcher zunächst überfordert, gewinnt aber, auch durch Zutun der Hexe, zunehmend an Selbstsicherheit und Souveränität
  • Elise, Prinzessin, ehemals als Schneewittchen bekannt, immer noch reich verheiratet, vermisst aber das Märchenhafte in ihrem Alltag, bedauert, dass sie niemand Besonderes mehr ist
  • Friedrich, Prinz, dessen Beziehungen in der Regel schneller wieder zu Ende sind als sie anfingen, zeigt sich vor allem an der Prinzessin interessiert, muss aber auch einen Konflikt mit Johanna austragen
  • Marie, ehemals bekannt als Pech-Marie, kämpft mit ihrem Status als faule Frau, die sich im Leben nie so verhält, wie man es erwartet, leidet vor allem unter ihrer Halbschwester
  • Marie-Luise, ihre Halbschwester, ehemals bekannt als Gold-Marie, hält sich für etwas Besseres, da sie sich immer alles ehrlich erarbeitet hat
  • Johanna, Kammerzofe, wurde vom Prinzen um ihr Erbe gebracht und ist darauf bedacht, es sich zurückzuholen
  • Rudolf Stilz, ehemals bekannt als Rumpelstilzchen, beruflich erfolgreich, sozial jedoch aufgrund seiner vordergründig abweisenden Art wenig geschätzt, entwickelt Sympathien für Marie
  • Hans, ehemals bekannt als der Dummling, hat meistens Glück im Leben, eine etwas naive Sichtweise, aber auch eine beneidenswerte Leichtigkeit
  • Sepp, Max und Tom, Zwerge, seit Ewigkeiten miteinander befreundet, treffen sich regelmäßig am Wochenende, um sich über Fußball, die erschöpfende Arbeit und Frauen zu unterhalten und darüber, dass früher alles besser war
  • Hexe, für die anderen nicht sichtbar, der gute Geist der Gruppe, darauf bedacht, dass alle friedlich zusammenarbeiten

Bühnenbild/Inszenierung

Die Handlung ist in einem Fernsehstudio angesiedelt, in dem normalerweise eine Quizshow produziert wird. Entsprechend bietet es sich an, neben einem zentralen Eingang aufsteigende Tribünen zu errichten, die von den Charakteren bespielt werden können. Empfohlen seien auch drei Sessel oder Stühle für den Moderator und Gäste, ein Tisch für Getränke, sowie ggfs. weitere kleinere studiotypische Einrichtungsgegenstände, die den Charakteren Handlungsmöglichkeiten eröffnen.

Dies ist wichtig, da alle Charaktere fast die ganze Zeit auf der Bühne sind und auch, wenn sie keine Dialoge haben, über eine detaillierte Regieführung in plausible Handlungsverläufe eingebunden sein müssen.

Ausführliche Synopsis

Als der Moderator Markus Aurelius eines Abends nach seiner täglichen Quizshow noch einmal in sein Studio zurückkehrt, findet er dort Elise vor, eine von mehreren Märchencharakteren, die einer geheimnisvollen Einladung folgten und nun nach und nach eintreffen. Einige der sieben Zwerge sind dabei genauso vertreten wie Friedrich, einst als Froschkönig bekannt, der von seines Vaters Kammerzofe Johanna das Erbe streitig gemacht bekommt, die Schwestern aus „Frau Holle“, die ganz unterschiedliche Lebenswege einschlugen und sich noch immer nicht verstehen, Rumpelstilzchen als zunächst miesmutiger, aber erfolgreicher Geschäftsmann oder „der Hans“, der mit seiner etwas naiven Sicht in vielem das Schöne sehen kann.

Nachdem sich zunächst mehrere schon lange schwelende Konflikte auftun und ohne rechtes Ergebnis besprochen werden, merken die Versammelten schnell, dass es um mehr gehen muss als Streitereien. Sie erinnern sich an vergessene Gefährten, daran, wie es war, als sie noch im Mittelpunkt ihrer Geschichten standen und überlegen, wie sie mit der weitgehend ernüchternden aktuellen Situation umgehen könnten.

Auch hier jedoch gelangen sie zu keinem Königsweg und obwohl zwischenzeitlich nochmals gute Stimmung aufkommt, schlägt sich gegen Ende die allgemeine Unzufriedenheit durch und die Gruppe geht in einem offenen Ende auseinander. Nur eine für alle Charaktere unsichtbare Hexe sorgt dafür, dass es Ansätze von Versöhnung und Besinnung gibt.

Wiewohl mit „Märchen“ untertitelt, bedient das Stück kein Klischee mit einem unglaubwürdigen, didaktischen Happy End, sondern wirft ein Schlaglicht auf eine zwar fiktive, in ihrer Symbolkraft aber eindringliche Zusammenkunft unterschiedlichster Charaktere, die mit viel Humor und Liebe zum – sprachlichen wie musikalischen – Detail gezeichnet sind.Die in ihrem Kompositionsstil sehr vielfältigen Lieder helfen dabei, sowohl das Geschehen voranzutreiben als auch die jeweiligen Befindlichkeiten auszudrücken und sind stets organisch in den Handlungsverlauf eingebunden.

Presse

„Fantasievolles Rollenspiel im Talkshow-Raum“

„Auf amüsante bis charmante Art ließen sie dabei die Kinderhelden von damals wieder lebendig werden, erzählten ihre Lebensgeschichten weiter – und verkündeten zugleich die Hoffnung, die Märchen mögen weiterleben. Auch oder gerade in einer multimedialen Welt.

(Andrea Krenz in Allgemeine Zeitung vom 22.12.2016)

Hörprobe

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